Napoleons Diamantbrosche: Die Trophäe von Waterloo erzielt 4,4 Millionen US-Dollar
Bearbeitet von: alya myart
Das Juwel, das einst Kaiser Napoleon Bonaparte gehörte, hat erneut die Aufmerksamkeit des Weltmarktes auf sich gezogen und dabei einen spektakulären Preis erzielt. Bei einer Auktion in Genf wechselte es für eine Summe den Besitzer, die 3,5 Millionen Schweizer Franken überstieg, was umgerechnet 4,4 Millionen US-Dollar entspricht. Dieses bemerkenswerte Ergebnis wurde am 12. November bei Sotheby's erzielt und bestätigt die anhaltend hohe Nachfrage nach Relikten von unbestreitbarem historischen Gewicht. Die Versteigerung demonstriert, dass authentische Artefakte, die mit entscheidenden Wendepunkten der Vergangenheit verbunden sind, für internationale Sammler einen unvermindert hohen ideellen und materiellen Wert darstellen. Solche Objekte sind mehr als nur Schmuck; sie sind greifbare Zeugen epochaler Ereignisse und menschlicher Schicksale.
Kaiser Napoleon Bonaparte und seine Diamantbrosche, die bei Waterloo verloren ging
Die Brosche wurde um das Jahr 1810 in einer Pariser Werkstatt gefertigt und diente mutmaßlich als exquisite Verzierung für den berühmten Zweispitz (Bicorn) des Kaisers. Ihr dramatischer Weg begann jedoch nach der verheerenden Niederlage bei Waterloo im Jahr 1815. Das Schmuckstück wurde im Tross der persönlichen Habe Napoleons erbeutet, die in der Eile des Rückzugs zurückgelassen wurde, als seine Kutschen im Schlamm stecken blieben. Dies geschah während des chaotischen Rückzugs vor den vereinigten Truppen des Herzogs von Wellington und der preußischen Armee unter der Führung von Feldmarschall von Blücher. Kurz nach der Schlacht avancierte die Brosche zum militärischen Beutestück und wurde dem preußischen Monarchen Friedrich Wilhelm III. als wertvolles Geschenk überreicht.
Über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahrhunderten verblieb dieses historische Artefakt in der Schatzkammer des preußischen und später des deutschen Kaiserhauses der Hohenzollern. Es wurde innerhalb der Familie über Generationen hinweg weitervererbt, bis es schließlich in den Besitz von Prinz Louis Ferdinand von Preußen gelangte. Die aktuelle Veräußerung, bei der der Endpreis die bescheidene Schätzung von lediglich 200.000 Franken bei Weitem übertraf, verdeutlicht das tiefe Verlangen von Sammlern, materielle Manifestationen bedeutender historischer Geschehnisse zu erwerben und zu besitzen. Das Zentrum der Brosche bildet ein beeindruckender ovaler Diamant von über 13 Karat, der kunstvoll von fast hundert weiteren Steinen im historischen Altschliff umrahmt wird. Diese exquisite Juwelenarbeit zeugt von der hohen Handwerkskunst der napoleonischen Ära.
Bemerkenswert ist, dass das gesteigerte Interesse an napoleonischen Artefakten vor dem Hintergrund jüngster Berichte über einen aufsehenerregenden Diebstahl anderer kaiserlicher Juwelen aus dem Louvre stattfand. Experten vermuten, dass dieser Umstand dem Auktionslos zusätzliche Brisanz verlieh. Während andere Gegenstände Napoleons, wie sein Säbel oder sein Hut, die bereits für Millionenbeträge verkauft wurden, vor allem seine militärische Glorie beleuchten, offenbart diese Brosche einen intimeren, persönlicheren Aspekt seines Lebens – einen Aspekt, der in einem Moment größter Erschütterung verloren ging. Sammler, die solche Lose erwerben, werden zu Hütern unsichtbarer Fäden, die die Gegenwart mit einer längst vergangenen Epoche verbinden und die Geschichte auf einzigartige Weise lebendig halten.
Quellen
The Star
Artnet News
The Straits Times
WECB Radio
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