Der erste Patek Philippe Stahl-Chronograph von 1943 erzielt 14,19 Millionen US-Dollar
Bearbeitet von: alya myart
Das Auktionshaus Phillips in Genf etablierte sich erneut als Schauplatz für bahnbrechende Rekorde im Bereich der Sammleruhren. Die Spannung war greifbar, als ein extrem seltener Patek Philippe Perpetual Calendar Chronograph mit der Referenznummer 1518 aus dem Jahr 1943 aufgerufen wurde. Diese exquisite Uhr wurde schließlich für die beeindruckende Summe von 12 Millionen Schweizer Franken versteigert. Dieser Betrag entspricht umgerechnet 14,19 Millionen US-Dollar und übertraf alle Erwartungen. Mit diesem phänomenalen Ergebnis wurde ein neuer globaler Höchstpreis für eine Vintage-Armbanduhr von Patek Philippe, die jemals unter den Hammer kam, festgeschrieben. Der Verkauf bestätigt eindrücklich die ungebrochene Anziehungskraft historischer Zeitmesser von höchster Provenienz.
Stahl Patek Philippe Chronograph mit Ewigen Kalender 1518, aus dem Jahr 1943, mit Gravur '1' auf der Gehäuserückseite.
Die Modellreihe Ref. 1518 nimmt eine herausragende Stellung in der Uhrmachergeschichte ein, da sie einen Wendepunkt markierte. Sie gilt als der weltweit erste in Serie gefertigte Armband-Chronograph, der über die anspruchsvolle Komplikation eines ewigen Kalenders verfügte – eine technische Meisterleistung für die 1940er Jahre. Besonders begehrt sind die Exemplare, die in Edelstahl gefertigt wurden. Es ist bekannt, dass lediglich vier dieser legendären Uhren in einem Gehäuse aus rostfreiem Stahl existieren, was ihnen unter Kennern einen nahezu mythischen Ruf verleiht und ihren Seltenheitswert ins Unermessliche steigert. Das nun versteigerte Stück trägt eine zusätzliche historische Last: Es wird als das allererste dieser äußerst limitierten Stahl-Serie angesehen. Dies wird durch die einzigartige Gravur der Ziffer „1“ auf der Innenseite des Gehäusebodens unwiderlegbar belegt, was seine Stellung als Sammlerstück erster Güte zementiert.
Die Versteigerung des Loses gestaltete sich als ein hitziges und intensives Kräftemessen. Fünf entschlossene Bieter aus verschiedenen Kontinenten lieferten sich ein spannendes Duell um das begehrte Artefakt. Die Gebote schnellten in die Höhe, bis das finale, alles entscheidende Gebot telefonisch angenommen wurde. Dieser spektakuläre Verkaufserfolg unterstreicht die unbestreitbare Autorität und die emotionale Bedeutung, welche die Referenz 1518 innerhalb der internationalen Sammlergemeinschaft genießt. Für viele Enthusiasten wird der Besitz eines solchen historischen Zeitmessers als Gipfel des Uhrensammelns betrachtet, ein Zeugnis von Geschmack und historischem Verständnis. Zum Vergleich: Der vorherige Rekord für dieses spezifische Modell lag bei 11 Millionen Schweizer Franken und wurde bereits 2016 bei derselben renommierten Auktion aufgestellt, was die stetige Wertsteigerung dieser Raritäten verdeutlicht.
Die gesamte Produktionsserie der Ref. 1518, die über einen Zeitraum von dreizehn Jahren, von 1941 bis 1954, hergestellt wurde, umfasste lediglich etwa 280 Einheiten. Die Materialwahl war damals klar definiert: Die überwiegende Mehrheit dieser Uhren war in Gelbgold gefertigt, während nur etwa ein Fünftel in Roségold erschien. Die Existenz von nur vier Exemplaren in Stahl ist ein historisches Kuriosum und der Grund für ihre exorbitante Bewertung. Stahl war in den 1940er Jahren typischerweise für militärische oder utilitaristische Instrumente vorgesehen und nicht für derart komplexe und luxuriöse Komplikationen. Diese Abweichung vom Standard macht die Stahlversionen zu wahren Ausnahmen. Auch andere seltene Ausführungen der 1518 erzielten in der Vergangenheit Spitzenpreise; so wechselte beispielsweise eine Roségold-Version mit rosa Zifferblatt für beeindruckende 9,57 Millionen Dollar den Besitzer, was die allgemeine Stärke der Referenz belegt.
Die Ereignisse der letzten Jahre belegen unmissverständlich, dass Uhren von Patek Philippe die Auktionshäuser weltweit weiterhin dominieren und als Maßstab für Sammlerwerte gelten. Es ist wichtig zu beachten, dass der absolute Rekord für eine Armbanduhr nach wie vor der Patek Philippe Grandmaster Chime Ref. 6300A-010 gehört, die 2019 für unglaubliche 31 Millionen Franken verkauft wurde. Dennoch hat der jüngste Verkauf der stählernen 1518 erneut die historische und kulturelle Bedeutung dieser Vintage-Zeitmesser hervorgehoben. Die enorme Wertschätzung, die Sammler diesen Stücken entgegenbringen, zeigt, dass der Wert eines solchen Objekts sich nicht nur an seiner ursprünglichen Funktion oder dem Material bemisst, sondern vielmehr an dem einzigartigen Weg, den es durch die Geschichte genommen hat, um seine heutige Exklusivität und seinen Status als unersetzliches Kulturgut zu erlangen.
Quellen
Toronto Sun
Hodinkee
Hodinkee
Phillips
Fratello Watches
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