Am 17. September 2025 kündigte Venezuelas Verteidigungsminister Vladimir Padrino López die Durchführung der dreitägigen Militärübungen „Caribe Soberano 200“ auf der Insel La Orchila an. An den Manövern nehmen 2.500 Soldaten, 22 Flugzeuge und 12 Schiffe der Marine teil. Die Übungen umfassen den Einsatz von Unterwasser-, Luft- und Überwachungsdrohnen sowie Spezialeinheiten, Nachrichtendiensten und Luftfahrtsgruppen. Diese militärische Aktivität findet vor dem Hintergrund zunehmender regionaler Spannungen statt.
Ende August 2025 führte Präsident Nicolás Maduro Militärübungen in Caracas als Reaktion auf die Entsendung von US-Kriegsschiffen in die Karibik durch. Die US-Marinepräsenz umfasst drei Lenkwaffenzerstörer und ein Atom-U-Boot, die unter dem Vorwand der Intensivierung des Kampfes gegen den Drogenhandel mobilisiert wurden. Die Spannungen haben sich weiter verschärft, nachdem US-Streitkräfte am 2. September 2025 einen Luftangriff durchführten, bei dem mindestens drei Boote zerstört wurden, die laut Präsident Donald Trump Kokain und Fentanyl transportierten.
Venezuela verurteilte diese Aktionen und bezeichnete die "illegale Abfangung" eines Fischerbootes durch die US-Marine am 12. September als schwere Verletzung der nationalen Souveränität. Nach Angaben der venezolanischen Regierung enterten 18 US-Militärangehörige das Boot, das für seine Aktivitäten autorisiert war, und nahmen seine Besatzung acht Stunden lang in Venezuelas ausschließlicher Wirtschaftszone fest.
Als Reaktion auf diese Vorfälle hat Venezuela seine Bemühungen verstärkt, die Einheit zwischen Volk, Streitkräften und politischer Führung gegen äußere Bedrohungen zu festigen. Präsident Maduro warnte, dass Venezuela bei einem Angriff durch "das amerikanische Imperium" unverzüglich zum "bewaffneten Kampf" übergehen werde. Die von Venezuela durchgeführten Manöver werden als Reaktion auf diese wahrgenommenen Bedrohungen und als Demonstration der eigenen Verteidigungsfähigkeit und Souveränität interpretiert.
Die militärischen Schläge der USA gegen Boote, die angeblich Drogen schmuggeln, wurden von internationalen Rechtsexperten kritisiert, die sie als rechtswidrig bezeichneten. Einige Kommentatoren bezeichneten den ersten Angriff als "performative" Machtdemonstration ohne materielle Verbindung zur nationalen Selbstverteidigung oder Kriminalitätsbekämpfung. Die US-Regierung hat keine Beweise für die Behauptungen über die Ladung der Boote oder die Identität der Besatzungen vorgelegt. Diese Aktionen sind Teil einer breiteren Strategie der USA, die darauf abzielt, den Druck auf die venezolanische Regierung zu erhöhen und die Spannungen in der Region zu verschärfen.
Die militärische Präsenz der USA in der Karibik, einschließlich der Entsendung von Kriegsschiffen und Kampfflugzeugen, wird von einigen als Versuch gesehen, die venezolanische Regierung einzuschüchtern und die regionale Machtbalance zu beeinflussen. Die Situation unterstreicht die komplexe und angespannte Beziehung zwischen beiden Nationen und wirft Fragen hinsichtlich der regionalen Stabilität und der Einhaltung des Völkerrechts auf.