US-Friedensplan mit weitreichenden Forderungen an Kiew sorgt für Kontroverse in Europa
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Am 20. November 2025 bestätigte die Ukraine offiziell den Erhalt eines 28-Punkte-Entwurfs für ein Friedensabkommen von den Vereinigten Staaten von Amerika. Dieses Dokument zielt auf die Beendigung der militärischen Auseinandersetzungen mit der Russischen Föderation ab. Berichten europäischer Quellen zufolge enthält der Vorschlag wesentliche Zugeständnisse seitens Kiews, was in Europa für erhebliche Diskussionen sorgte.
Mehrere Publikationen berichteten, dass die Kernpunkte des Plans die vollständige Übergabe der Kontrolle über den Donbass, einschließlich der Regionen Donezk und Luhansk, an Russland vorsehen, wobei Kiew das juristische Eigentumsrecht behalten würde. The Telegraph meldete, dass Russland im Gegenzug eine nicht näher bezifferte „Pachtgebühr“ für die faktische Kontrolle über die rohstoffreichen Gebiete zahlen könnte. Dies wird als eine Art Geschäftsvereinbarung interpretiert. Darüber hinaus sieht der Plan eine Begrenzung der ukrainischen Streitkräfte auf 400.000 Soldaten und den Verzicht auf den Einsatz von Langstreckenwaffen vor.
Die Initiative, wie Axios nach einer Veröffentlichung bekannt gab, entstand aus Beratungen, die Ende Oktober 2025 in Miami stattfanden. An diesen Gesprächen nahmen der Sondergesandte Trumps, Steve Witkoff, und der Wirtschaftsvertreter Wladimir Putins, Kirill Dmitriev, teil. Präsident Trump hat diesen Plan gebilligt, der laut einem Beamten des Weißen Hauses „Elemente enthält, die die Ukraine für einen dauerhaften Frieden wünscht und benötigt“. US-Außenminister Marco Rubio bestätigte die Ausarbeitung eines „Katalogs von Ideen“ zur Beendigung des Konflikts und betonte, dass ein stabiler Frieden die Annahme schwieriger, aber notwendiger Kompromisse durch beide Seiten erfordere.
Europäische Staaten reagierten auf die mutmaßlichen Bedingungen mit Kritik. Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot erklärte kategorisch, dass „Frieden keine Kapitulation sein kann“, und hob hervor, dass europäische Verbündete nicht in den Entwicklungsprozess eingebunden waren. Der deutsche Außenminister Johann Wadephul merkte ebenfalls an, dass Berlin von dem 28-Punkte-Plan, den einige europäische Politiker als erzwungene Kapitulation ansehen, nicht „in Kenntnis gesetzt“ worden sei.
Vor diesem Hintergrund traf am 27. November 2025 eine amerikanische Militärdelegation in Kiew ein. Angeführt wurde sie vom US-Heeresminister Dan Driscoll und dem Stabschef Randy George, begleitet vom Kommandeur der US-Truppen in Europa, Chris Donahue. Die Gespräche konzentrierten sich auf die Erörterung der Militärstrategie und des Technologietransfers, insbesondere im Bereich der unbemannten Luftfahrzeuge. Dieser Besuch soll laut Berichten ein Versuch des Weißen Hauses sein, die Ukraine wieder in den Verhandlungsprozess einzubinden, insbesondere angesichts eines internen Korruptionsskandals, der die politische Position von Präsident Selenskyj schwächt. Präsident Selenskyj ist Medienberichten zufolge bereit, an dem Plan mitzuarbeiten, obwohl Quellen in Kiew das Projekt als „ziemlich vorteilhaft für Putin“ bezeichneten.
Das Weiße Haus bestätigte durch seine Pressesprecherin Karine Jean-Pierre die Beteiligung der Trump-Administration an der Ausarbeitung der Vorschläge, dementierte jedoch die Darstellung, der Plan sei ausschließlich von Washington und dem Kreml erstellt worden. Dennoch deuten Leaks darauf hin, dass der Plan möglicherweise auch das Einfrieren der Frontlinien in den Regionen Saporischschja und Cherson sowie die Forderung nach der Anerkennung der russischen Sprache als Amtssprache und die Gewährung eines Sonderstatus für die Russisch-Orthodoxe Kirche in der Ukraine beinhalten könnte.
Quellen
Evenimentul Zilei
Reuters
Financial Times
The Washington Post
CBS News
Anadolu Ajansı
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