Harte Kante in der Energiepolitik: USA sanktionieren Rosneft und Lukoil nach dem Scheitern der Gespräche

Bearbeitet von: S Света

Am 22. Oktober 2025 intensivierte das Finanzministerium der Vereinigten Staaten den Druck im Rahmen seiner Sanktionspolitik. Die Maßnahme zielte auf zwei der wichtigsten russischen Energiekonzerne ab: Rosneft und Lukoil. Diese Entscheidung Washingtons, die von Finanzminister Scott Bessent bekannt gegeben wurde, stellte eine direkte Reaktion auf die mangelnde Bereitschaft Moskaus dar, konkrete Schritte zur Beilegung des Konflikts in der Ukraine zu unternehmen. Bessent formulierte die Forderung unmissverständlich: „Es ist Zeit, die Morde zu stoppen und einen sofortigen Waffenstillstand zu verkünden.“

Dieser Schritt markierte eine deutliche Verschärfung des außenpolitischen Kurses des Weißen Hauses während der zweiten Amtszeit von Donald Trump, obwohl dieser zuvor Absichten zur Konfliktlösung geäußert hatte. Die Märkte reagierten prompt und heftig: Bereits am 23. Oktober 2025 verzeichneten die Aktienkurse der russischen Ölgiganten an der Moskauer Börse einen Rückgang von über 4 Prozent, was den gesamten Aktienindex belastete. Gleichzeitig war an den globalen Handelsplätzen ein Anstieg des Preises für Brent-Rohöl um mehr als zwei Dollar pro Barrel festzustellen.

Der massive ökonomische Druck erfolgte unmittelbar nach einem diplomatischen Misserfolg: Ein geplantes Treffen zwischen den Präsidenten Trump und Putin war kurz zuvor geplatzt. Trump hatte die Zusammenkunft als unzweckmäßig erachtet, da er „nicht das Gefühl hatte, dass es richtig sei“. Bereits Mitte August hatte ein Gipfeltreffen in Alaska, das von vielen westlichen Medien als potenzieller Durchbruch angesehen wurde, Wladimir Putin lediglich die Gelegenheit geboten, aus der Isolation herauszutreten, ohne konkrete Verpflichtungen für eine Waffenruhe einzugehen.

Die Sanktionen des US-Finanzministeriums betrafen nicht nur die Hauptgesellschaften, sondern erstreckten sich auch auf 34 Tochterunternehmen, darunter essenzielle Förder- und Verarbeitungsanlagen. Um einen geordneten Übergang zu gewährleisten, stellten die USA befristete allgemeine Lizenzen aus. Diese erlauben die Abwicklung von Geschäften mit den sanktionierten Einheiten bis zum 21. November 2025. Dennoch sehen sich internationale Finanzinstitute, die weiterhin substanzielle Geschäfte zugunsten von Rosneft und Lukoil tätigen, dem erheblichen Risiko sekundärer Zwangsmaßnahmen ausgesetzt.

Als direkte Antwort auf die neuen Restriktionen demonstrierte Moskau Entschlossenheit durch die Durchführung großangelegter Übungen unter Einsatz des nuklearen Arsenals. Dabei wurden Starts von Jars- und Sineva-Raketen registriert, ergänzt durch Marschflüge von Tu-95MS-Bombern. Dieser demonstrative Akt unterstrich die Bereitschaft zur Eskalation, selbst inmitten internationaler Aufrufe zum Frieden.

Parallel zu diesen Entwicklungen verstärkt sich die internationale Unterstützung für Kiew. Schweden hat offiziell eine Absichtserklärung zur Lieferung von Gripen-Kampfflugzeugen an die Ukraine unterzeichnet. Ukrainische Piloten haben bereits mit der Einarbeitung in diese Systeme begonnen. Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich zuversichtlich, dass die Flugzeuge, von denen Kiew beabsichtigt, mindestens 100 Einheiten bei Saab zu erwerben, im kommenden Jahr eintreffen werden, um die Verteidigungsfähigkeit des Landes nachhaltig zu stärken.

Quellen

  • G4Media.ro

  • U.S. Department of the Treasury

  • Russian Strategic Nuclear Forces

  • Oil prices rise 2.5% following US sanctions against Rosneft and Lukoil

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