Operation Southern Spear: USA intensivieren Militärpräsenz in der Karibik angesichts von Narkoterrorismus-Vorwürfen

Bearbeitet von: gaya ❤️ one

Operation SOUTHERN SPEAR

Die Ankündigung der „Operation Southern Spear“ durch den US-Verteidigungsminister Pete Hegseth Anfang November 2025 signalisiert eine deutliche Eskalation der militärischen Haltung der Vereinigten Staaten in Lateinamerika und der Karibik. Diese Intervention zielt primär auf Netzwerke des Narkoterrorismus ab, die mutmaßlich von Venezuela aus agieren, wobei die kriminelle Organisation Tren de Aragua explizit ins Visier genommen wird. Die zeitgleiche Ankunft des atomgetriebenen Flugzeugträgers USS Gerald R. Ford in der Region unterstreicht die Intensität der US-Strategie. Die Lage wurde am 14. November 2025 als angespannt bewertet, da die Konfrontation zwischen der verstärkten US-Militärpräsenz und den Reaktionen der venezolanischen Regierung geopolitische Brisanz birgt.

Die militärische Aufstockung in den Gewässern vor Lateinamerika, die Ende August 2025 begann, hat sich bis Anfang November zur größten seit der Operation „Uphold Democracy“ im Jahr 1994 entwickelt. Der Flugzeugträger USS Gerald R. Ford, das größte Kriegsschiff der Welt mit einer Länge von 337 Metern und einer Trägerfluggruppe von bis zu 90 Kampfflugzeugen, erreichte das Operationsgebiet des U.S. Southern Command (SOUTHCOM) am 11. November 2025. Die anfängliche US-Präsenz umfasste bereits über 6.000 Mann; die Ankunft der Trägerkampfgruppe bedeutet eine potenzielle Aufstockung um weitere 4.500 Soldaten. Die US-Regierung, insbesondere unter Präsident Donald Trump, charakterisiert die Schmuggler als „Narkoterroristen“, wobei Außenminister Marco Rubio die Drogenkartelle als tödlicher als Al-Kaida bezeichnete. Diese Maßnahmen stehen im Einklang mit der im September von Trump autorisierten Nutzung militärischer Gewalt gegen bestimmte Kartelle, welche auch verdeckte CIA-Einsätze in Venezuela einschließt.

Als unmittelbare Reaktion auf die massive US-Militärkonzentration wertete Venezuelas Präsident Nicolás Maduro die Vorgänge als direkte Bedrohung der nationalen Souveränität, was zur sofortigen Mobilisierung aller Teilstreitkräfte führte. Verteidigungsminister Vladimir Padrino López leitete daraufhin den „Plan Independencia 200“ ein, eine Großübung, an der rund 200.000 Soldaten und Milizionäre teilnahmen. Die Regierung Venezuelas betrachtet die US-Aktionen, die im September mit der Versenkung eines venezolanischen Bootes begannen, als Aggression, während die USA die Mission als notwendig zur Abwehr des Narkoterrorismus definieren. Die US-Operationen umfassen Luftschläge gegen mutmaßliche Drogenschmugglerboote; bis zum 10. November 2025 wurden bei 20 Einsätzen mindestens 80 Todesopfer verzeichnet.

Die strategische Deutung dieser Eskalation ist vielschichtig. Während die offizielle Begründung die Zerschlagung krimineller Netzwerke ist, vermuten Analysten und oppositionelle Quellen in Venezuela ein übergeordnetes Ziel: den erzwungenen Abgang der Maduro-Führung. Die Verlegung des Flugzeugträgers, dessen Bau über 13 Milliarden US-Dollar kostete, wird von einigen Beobachtern als überdimensioniert für reine Drogenbekämpfung angesehen. Diese Militärpräsenz wird im Kontext der „America First“-Politik von Trump interpretiert, die eine Abkehr vom „wohlwollenden Hegemon“ hin zu einer transaktionalen Außenpolitik signalisiert. Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot äußerte seine Besorgnis über das Vorgehen der USA in der Karibik, da es völkerrechtliche Bedenken aufwirft.

Die Vorgeschichte dieser Konfrontation umfasst die im September von der US-Regierung autorisierte Anwendung militärischer Gewalt gegen als Terrororganisationen eingestufte Kartelle; die Einstufung der Tren de Aragua erfolgte bereits am ersten Tag von Trumps zweiter Amtszeit. Im Juli 2025 fand ein Häftlingsaustausch statt, bei dem aus den USA nach El Salvador abgeschobene Venezolaner, denen eine Zugehörigkeit zur Tren de Aragua vorgeworfen wurde, gegen die Freilassung von US-Amerikanern zurückgeführt wurden. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch dokumentierte derweil schwere Misshandlungen dieser abgeschobenen Venezolaner im salvadorianischen Hochsicherheitsgefängnis Cecot. Die gesamte militärische Aufrüstung, die auch zwei B-52-Flugzeuge und MQ-9 Reaper-Drohnen umfasst, deutet auf eine tiefgreifende strategische Neuausrichtung des SOUTHCOM hin, die über die reine Drogenbekämpfung hinausgeht und die Vorherrschaft der USA in der Hemisphäre sichern soll.

Quellen

  • Free Malaysia Today

  • US to escalate military presence in South America with aircraft carrier group

  • How the US is preparing a military staging ground near Venezuela

  • US is sending an aircraft carrier to Latin America in major escalation of military firepower

  • Venezuela mobilizes as top US warship nears

  • Operation Southern Spear: Latest Development in Operationalizing Robotic and Autonomous Systems

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