Ungarn meldet Stopp russischer Öllieferungen nach ukrainischem Angriff auf Druschba-Pipeline

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Nach einem ukrainischen Angriff auf die Druschba-Pipeline, eine entscheidende Transitroute für russisches Öl nach Ungarn und in die Slowakei, hat Ungarn die Unterbrechung der russischen Öllieferungen gemeldet. Dieser Vorfall hat zu diplomatischen Auseinandersetzungen und Bedenken hinsichtlich der Energiesicherheit geführt. Der Angriff ereignete sich auf einem Abschnitt der Druschba-Pipeline in der russischen Region Brjansk.

Ungarns Außenminister Péter Szijjártó bezeichnete den Akt als „provokativ und inakzeptabel“. Die Druschba-Pipeline, deren Name „Freundschaft“ bedeutet, ist seit ihrer Inbetriebnahme in den 1960er Jahren eine zentrale Säule der russischen Energiebeziehungen zu Osteuropa. Sie transportiert jährlich rund 8 Millionen Tonnen Öl nach Ungarn und ist damit für die Energieversorgung des Landes von entscheidender Bedeutung. Die EU hatte zwar die meisten russischen Ölimporte nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Jahr 2022 verboten, aber die Druschba-Pipeline war von diesem Verbot ausgenommen, um die Versorgung Ungarns und der Slowakei zu gewährleisten.

Die Ukraine hat in den letzten Monaten ihre Angriffe auf russische Energieinfrastrukturen intensiviert, die eine wichtige Einnahmequelle für den Krieg Russlands darstellen. Laut ukrainischen Militärquellen wurde eine Schlüsselstation der Pipeline durch einen Drohnenangriff außer Betrieb gesetzt, was zu einem „unbestimmten“ Stillstand der Förderung führte. Dies markiert einen erheblichen Schlag für Russlands Brennstoffexporte und einen harten Schnitt für seine EU-Kunden.

Ungarn sieht sich durch diese Unterbrechung mit besonderen Herausforderungen für seine Energiesicherheit konfrontiert, da das Land etwa 65 % seiner Ölimporte über die Druschba-Pipeline bezieht. Ungarische Raffinerien sind auf die Verarbeitung von russischem Rohöl spezialisiert, was die Umstellung auf alternative Sorten erschwert. Die Europäische Kommission steht in Kontakt mit Ungarn und der Slowakei und betont die Wichtigkeit der Aufrechterhaltung der Energiesicherheit und der Zuverlässigkeit der Lieferungen.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha wies die Verantwortung für die Situation zurück und betonte, dass Russland den Krieg begonnen habe und nicht die Ukraine. Er kritisierte Ungarns anhaltende Abhängigkeit von russischer Energie. Die unterschiedlichen Perspektiven Ungarns und der Ukraine unterstreichen die anhaltenden diplomatischen Herausforderungen und die Notwendigkeit koordinierter Lösungen zur Gewährleistung stabiler Energieflüsse in Europa.

Quellen

  • euronews

  • РИА Новости

  • Газета.Ru

  • РБК

  • Ведомости

  • DISCRED.RU

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