Indien hat den am 12. August 2025 veröffentlichten Menschenrechtsbericht des US-Außenministeriums als „zutiefst voreingenommen“ und als Ausdruck eines mangelnden Verständnisses der indischen Demokratie zurückgewiesen. Der Sprecher des indischen Außenministeriums, Randhir Jaiswal, erklärte am 14. August 2025, dass Indien solchen Einschätzungen keinen Glauben schenke und sich auf seine eigenen Fortschritte im Bereich der Menschenrechte konzentriere. Der US-Bericht kritisierte Indien und Pakistan für unzureichende Maßnahmen gegen regierungsbezogene Menschenrechtsverletzungen im Jahr 2024 und stellte fest, dass Indien „minimale glaubwürdige Schritte“ unternommen habe. Organisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch äußerten Bedenken hinsichtlich der Behandlung von Minderheiten in Indien und verwiesen auf diskriminierende Politiken.
Parallel zu dieser diplomatischen Auseinandersetzung prüft Indien strategisch die Reduzierung seiner russischen Ölimporte als Reaktion auf US-Zölle, die indische Exporte treffen. Berichten zufolge hat US-Präsident Donald Trump die Zölle auf indische Waren verdoppelt, was zu einer angespannten Handelssituation führt. Indien bezeichnete diese Maßnahme als „unangemessen und unbegründet“ und betonte, dass seine Ölimporte auf wirtschaftlichen Erwägungen beruhen, um die Energiesicherheit seines Landes zu gewährleisten. Trotz dieser Handelsspannungen laufen die Gespräche über Verteidigungsbeschaffungen mit großen US-Unternehmen wie General Dynamics, Raytheon, Lockheed Martin und Boeing offiziell weiter, obwohl es Berichte über eine vorübergehende Aussetzung gab, die das Verteidigungsministerium als „falsch und fabriziert“ zurückwies. Die USA und Indien betonen weiterhin ihre umfassende strategische Partnerschaft, die auf gegenseitigem Vertrauen, gemeinsamen Interessen und engen Beziehungen zwischen den Völkern basiert. Die Verteidigungszusammenarbeit bleibt ein wichtiger Pfeiler der bilateralen Beziehungen, was durch laufende Dialoge und geplante Treffen unterstrichen wird. Indien wurde 2014 zum „Major Defense Partner“ der USA erklärt.
Die jüngsten Handelsstreitigkeiten und die unterschiedlichen Ansichten zu Menschenrechtsfragen stellen zwar eine Herausforderung dar, doch die tiefe institutionelle Verflechtung und die breite Zusammenarbeit in verschiedenen Sektoren machen die Partnerschaft widerstandsfähig. Die strategische Ausrichtung, insbesondere im Indopazifik, bleibt ein entscheidender Faktor für die Stabilität beider Nationen.