Im Jahr 2025 feiern Vietnam und Nordkorea den 75. Jahrestag ihrer diplomatischen Beziehungen, der als "Jahr der Freundschaft" begangen wird.
Ein zentrales Ereignis wird die für Oktober 2025 geplante Reise des vietnamesischen Parteichefs To Lam nach Pjöngjang sein. Dieser Besuch könnte das erste Treffen eines hochrangigen vietnamesischen Beamten mit dem nordkoreanischen Führer Kim Jong Un seit fast zwei Jahrzehnten darstellen und eine Vertiefung der politischen Beziehungen in einem global angespannten Klima signalisieren. Die historischen Verbindungen zwischen beiden Ländern, die während des Vietnamkriegs durch nordkoreanische Unterstützung gefestigt wurden, sind heute primär politischer Natur, da die Handelsbeziehungen aufgrund internationaler Sanktionen gegen Nordkorea stark eingeschränkt sind. Nach einer fünfjährigen Unterbrechung haben sich die interoffiziellen Treffen seit 2023 wieder intensiviert.
Parallel zu seinen Beziehungen zu Nordkorea verfolgt Vietnam eine vielschichtige Außenpolitik, die auch enge wirtschaftliche Verflechtungen mit Südkorea umfasst. Südkorea ist einer der bedeutendsten ausländischen Investoren in Vietnam, wobei Unternehmen wie Samsung eine Schlüsselrolle spielen. Allein im Jahr 2022 investierten südkoreanische Firmen etwa 4 Milliarden US-Dollar in Vietnam, und Samsung produziert rund die Hälfte seiner weltweiten Smartphones in dem südostasiatischen Land. Diese wirtschaftliche Dynamik steht im Kontrast zu den begrenzten Handelsbeziehungen mit Nordkorea.
Der Besuch To Lams in Pjöngjang ist für Oktober 2025 angesetzt. Zuvor wird er im August 2025 Südkorea bereisen, wo er voraussichtlich auf den im Juni 2025 neu gewählten Präsidenten Lee Jae Myung treffen wird. Diese Reise nach Südkorea unterstreicht Vietnams Fähigkeit, strategische Partnerschaften mit unterschiedlichen Akteuren zu pflegen und seine Rolle in der regionalen Diplomatie zu festigen. Obwohl die Einzelheiten des Besuchs von To Lam in Nordkorea, einschließlich eines möglichen Treffens mit Kim Jong Un, noch nicht offiziell bestätigt sind, deutet die geplante Reise auf ein fortwährendes Engagement beider Länder hin, ihre historischen Beziehungen im Lichte aktueller geopolitischer Entwicklungen zu gestalten und zu stärken. Die Bedeutung dieser Verbindung wird durch die zum 75. Jahrestag ausgetauschten Glückwunschbotschaften unterstrichen.