Europäische Kommission stellt ersten Plan für bezahlbares Wohnen vor

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Angesichts einer tiefgreifenden Wohnkrise, die Millionen von Menschen in der gesamten Europäischen Union betrifft, hat die Europäische Kommission ihren ersten umfassenden Plan für bezahlbares Wohnen angekündigt zur Veröffentlichung Anfang 2026 vorbereitet. Diese Initiative zielt darauf ab, die Mitgliedstaaten, Regionen und Städte dabei zu unterstützen, das Angebot an erschwinglichem und nachhaltigem Wohnraum zu erhöhen und den Zugang für Bedürftige zu verbessern. Die Ankündigung erfolgt vor dem Hintergrund dringender Appelle von Bürgermeistern großer europäischer Städte, die sofortiges Handeln auf EU-Ebene fordern, um die eskalierende Situation einzudämmen.

Die Herausforderungen sind immens und vielschichtig. Statistiken zeigen, dass über ein Viertel der jungen Menschen zwischen 15 und 29 Jahren in der EU in überbelegten Wohnverhältnissen lebt. Im Jahr 2023 gaben rund zehn Prozent der Europäer an, 40 Prozent oder mehr ihres Einkommens für Wohnraum und Nebenkosten auszugeben. In vielen städtischen Zentren sind die Mietpreise und Immobilienkosten in den letzten zehn Jahren dramatisch gestiegen, was es für junge Menschen zunehmend schwierig macht, eigene Wohnungen zu finden und unabhängige Haushalte zu gründen. Diese finanzielle Belastung beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität, sondern bremst auch die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum.

Der von der Europäischen Kommission vorgestellte Plan vorzubereitende Plan, der Anfang 2026 vorgestellt werden soll, sieht eine neue Welle von Investitionen vor, um diesen Missstand zu beheben. Ein zentraler Vorschlag ist die Einrichtung eines neuen Finanzierungsmechanismus für bezahlbares Wohnen mit einem Volumen von 300 Milliarden Euro, wovon mindestens 100 Milliarden Euro als Zuschüsse vorgesehen sind. Dieser Fonds orientiert sich am Modell von „Next Generation EU“. Darüber hinaus arbeitet die Kommission eng mit den Mitgliedstaaten zusammen, um die Unterstützung für den Wohnungssektor im Rahmen der Kohäsionspolitik zu verdoppeln. Die beihilferechtlichen Vorschriften für Wohnprojekte werden überprüft, um nationale Ausgabenbeschränkungen zu lockern und alternative Investitionsquellen zu erschließen, insbesondere um den Bau von Wohnraum für die Mittelschicht zu erleichtern. Es wird erwartet, dass dieser Plan auch Maßnahmen zur Bekämpfung von Immobilienspekulationen und zur Regulierung von Kurzzeitmieten umfassen wird.

Bürgermeister aus führenden europäischen Städten wie Amsterdam, Athen, Barcelona und Paris haben sich in der „Mayors4Housing Alliance“ zusammengeschlossen und betonen die Dringlichkeit, mit der die EU handeln muss. Sie fordern mutige und sofortige Maßnahmen, um die wachsende Wohnungskrise zu bewältigen. Kommissar für Energie und Wohnungsbau, Dan Jørgensen, unterstrich die Bedeutung dieser Initiative und erklärte, dass die Krise eine ernste Prüfung für die europäische Demokratie darstelle. Die Europäische Kommission erkennt auch die Ernsthaftigkeit der Wohnungskrise in Portugal an und beabsichtigt, diese mit dem bevorstehenden Plan anzugehen.

Quellen

  • ECO

  • Europe’s affordable housing revolution: The power of leading by example - European Commission

  • Call for evidence - European Affordable Housing Plan

  • EU must act now: Mayors of major cities unveil European Housing Action Plan - Eurocities

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