Dakhla Atlantic Hafen: Marokkos 1,2-Milliarden-Dollar-Megaprojekt auf dem Weg zur grünen Energie und globalen Logistik
Bearbeitet von: Татьяна Гуринович
Das Königreich Marokko treibt das ehrgeizige Tiefseehafenprojekt Dakhla Atlantic voran. Dieses Großvorhaben ist als zentrales Element konzipiert, um die Handelsbeziehungen zwischen Afrika, Europa und den Amerikas neu zu gestalten. Die Investitionen in diesen Megakomplex belaufen sich auf geschätzte 1,2 Milliarden US-Dollar. Nach den neuesten Daten vom Juni 2025 ist der Baufortschritt bereits zu 39 Prozent abgeschlossen. Die geplante Inbetriebnahme des Hafens ist für Anfang 2029 vorgesehen.
Der Hafen liegt strategisch günstig, etwa 40 Kilometer nördlich der Stadt Dakhla in der Region Oued Ed-Dahab. Er bildet den Kern der Königlichen Atlantik-Initiative und des Neuen Entwicklungsmodells für die Südprovinzen, die beide von König Mohammed VI. ins Leben gerufen wurden. Das Gesamtprojekt erstreckt sich über eine Fläche von 1650 Hektar und umfasst einen kommerziellen Terminal, einen Fischereihafen, eine Schiffswerft sowie spezialisierte Logistikzonen. Mit geschätzten Kosten von 12,5 Milliarden Marokkanischen Dirham soll das Projekt als Katalysator für das sozioökonomische und industrielle Wachstum in der Region dienen, insbesondere in den Sektoren Fischerei, Landwirtschaft, Bergbau und Tourismus.
Die strategische Bedeutung des Hafens reicht weit über die konventionelle Logistik hinaus, da er eng mit der nationalen Energiestrategie Marokkos verknüpft ist. In unmittelbarer Nähe entsteht eine Meerwasserentsalzungsanlage, deren Fertigstellung bereits bei 70 Prozent liegt und die vollständig durch Windenergie versorgt werden soll. Darüber hinaus ist das Projekt eng mit massiven Plänen im Bereich der sauberen Energie verbunden: TAQA Morocco, eine Tochtergesellschaft der emiratischen TAQA Group, leitet eine Initiative zur Produktion von grünem Wasserstoff. Hierfür sind Gesamtinvestitionen von rund 27 Milliarden US-Dollar vorgesehen, die auf die Erzeugung von 6000 MW erneuerbarer Energie abzielen. Diese saubere Energie wird zur Herstellung und zum Export von grünem Wasserstoff und Ammoniak genutzt, wobei der Rotterdam-Amsterdam-Antwerpen-Komplex (RAA) ein wichtiges Ziel darstellt.
Der Dakhla Atlantic Hafen ist darauf ausgelegt, eine jährliche Umschlagskapazität von bis zu 35 Millionen Tonnen Gütern zu bewältigen. Allein der Containerterminal soll in der Lage sein, jährlich eine Million Container abzufertigen. Ein zentrales geopolitisches Ziel des Projekts, das direkt aus der Königlichen Atlantik-Initiative resultiert, ist die Gewährleistung des Zugangs zum Atlantik für Binnenstaaten wie Mali, Burkina Faso und Niger. Nisrine Iouzzi, die Baudirektorin des Hafens, betont, dass das Projekt die königliche Vision einer Atlantischen Afrikanischen Allianz verkörpert, die auf Entwicklung und gemeinsamem Wohlstand basiert.
Der technische Fortschritt ist beachtlich: Der Hauptwellenbrecher von 1,3 Kilometern Länge ist zu 85 Prozent fertiggestellt, und die Produktion der sogenannten „Cubipods“ für den Küstenschutz hat 75 Prozent erreicht. In der Nähe des Hafens wurden etwa tausend Hektar für wirtschaftliche Aktivitäten reserviert, darunter ein Logistikzentrum sowie Industrie- und Gewerbezonen. Der Dakhla Atlantic Hafen festigt somit Marokkos Rolle als strategische Logistikbrücke zwischen den Kontinenten und als Schlüsselakteur im aufstrebenden globalen Sektor des grünen Wasserstoffs. Dies unterstützt die nationalen Ziele, den Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix bis 2030 auf über die Hälfte zu steigern.
Quellen
primenewsafrica.com
Half-finished Dakhla Port poised to transform Morocco’s Sahara into trade hub
Dakhla Atlantic port on track for 2029 launch
Dakhla emerges as strategic development hub linking Morocco to Africa
The Atlantic Port of Dakhla leads the major port reforms in Morocco
Dakhla, Nice Strengthen Cooperation Ties in Landmark Meeting
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