Libanon und Bulgarien festigen Partnerschaft vor dem 60. Jahrestag ihrer diplomatischen Beziehungen

Bearbeitet von: Iryna Balihorodska blgka

Der offizielle Besuch des libanesischen Präsidenten Joseph Aoun in der Republik Bulgarien am 10. November 2025 markierte einen bedeutenden Meilenstein in der Entwicklung der bilateralen Beziehungen. Dieser Besuch unterstrich das gegenseitige Bestreben beider Staaten, ihre Zusammenarbeit zu intensivieren und zu vertiefen. Symbolisch fiel dieses wichtige Treffen in die Zeit kurz vor dem 60-jährigen Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den Ländern, welches feierlich im Jahr 2026 begangen wird. Dieses Ereignis wird nicht bloß als Erfüllung protokollarischer Pflichten betrachtet, sondern als ein strategisch wichtiger und zielgerichteter Schritt zur Schaffung eines robusten und dauerhaften Fundaments für die künftige, vielschichtige Kooperation.

Die bulgarische Hauptstadt Sofia diente als zentraler Schauplatz für die Verhandlungen, wo der libanesische Staatschef von seinem bulgarischen Amtskollegen, Staatsoberhaupt Rumen Radev, offiziell empfangen wurde. Die auf höchster Ebene geführten Gespräche deckten ein außerordentlich breites Spektrum an Themen ab, die von beiderseitigem Interesse sind und Potenzial für gemeinsame Arbeit bergen. Ein Hauptaugenmerk lag dabei auf der Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und der Anziehung von Investitionen. Dies ist eine vitale Voraussetzung für das nachhaltige Wachstum der Volkswirtschaften beider Nationen.

Darüber hinaus erörterten die Parteien detailliert die Möglichkeiten zur Ausweitung der Partnerschaft in zukunftsträchtigen Hochtechnologiesektoren. Ebenso wurde die Intensivierung des Austauschs von Erfahrungen und Fachkräften in den Bereichen Kultur, Wissenschaft, Bildung, Verteidigungswesen und nationale Sicherheit thematisiert. Präsident Radev hob ausdrücklich die Bereitschaft Bulgariens hervor, eine substanzielle Rolle beim Wiederaufbau und der Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung des Libanon zu übernehmen. Durch das Anbieten eigener Ressourcen und Expertise könnte Bulgarien zu einem wichtigen Stabilisierungsfaktor in der Region avancieren.

Im Kontext der regionalen Geopolitik wurde der Libanon als ein kritisch wichtiger Partner für die Europäische Union im Bereich der kollektiven Sicherheit anerkannt. Angesichts der komplexen und anhaltenden Instabilität im Nahen Osten fungiert der Libanon de facto als eine Art Schutzschild für Europa. Präsident Radev versicherte der libanesischen Regierung seine volle und entschlossene Unterstützung bei ihren Bemühungen, die staatlichen Institutionen zu stärken und die Verwaltungseffizienz zu steigern. Dies sei eine unabdingbare Voraussetzung für das Erreichen langfristiger politischer Stabilität und die anschließende wirtschaftliche Wiederbelebung des Landes. Präsident Aoun betonte seinerseits die unverzichtbare und entscheidende Rolle der libanesischen Armee bei der Gewährleistung der Sicherheit und der Wahrung der territorialen Integrität des Staates. Er unterstrich, dass diese Mission ausschließlich durch interne Kräfte erfüllt werde, ohne die Einbeziehung externer Partner.

Im Anschluss an die produktiven Verhandlungen gingen die Delegationen zur Abstimmung konkreter praktischer Schritte über, die auf die Umsetzung der vereinbarten Pläne abzielen. Insbesondere wurde eine grundsätzliche Einigung über die baldige Einführung einer regelmäßigen direkten Flugverbindung erzielt. Diese soll die internationalen Flughäfen von Beirut und Sofia miteinander verbinden, wodurch Geschäfts- und Tourismuskontakte erheblich erleichtert werden.

Ferner wurde den Außenministern beider Länder die direkte Anweisung erteilt, ein Memorandum of Understanding (MoU) vorzubereiten und zeitnah zu unterzeichnen, um die getroffenen Vereinbarungen formal zu fixieren. Präsident Aoun hob nachdrücklich die dringende Notwendigkeit hervor, die Verbindungen in Schlüsselbereichen wie Wirtschaft, Handel und Transportwesen wiederzubeleben und zu festigen. Gesondert wurde die Möglichkeit einer Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich erörtert, einschließlich der spezialisierten Unterstützung Bulgariens bei der Ausbildung hochqualifizierter Militärmediziner für die Bedürfnisse der libanesischen Streitkräfte.

Quellen

  • Българска Телеграфна Агенция

  • БТА

  • БТА

  • NOVA

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