EU-Kommission legt Maßnahmenpaket für militärische Mobilität und Fahrplan zur Transformation der Verteidigungsindustrie vor

Bearbeitet von: Iryna Balihorodska blgka

Am 19. November 2025 präsentierte die Europäische Kommission in Brüssel umfassende Initiativen zur Steigerung der Verteidigungsbereitschaft und zur Stärkung des industriellen Potenzials der Europäischen Union. Unter Beteiligung der Hohen Vertreterin Kajja Kallas und Vertretern der Verkehrskommission wurden zwei zentrale Dokumente vorgestellt: das Paket zur militärischen Mobilität und der Fahrplan zur Transformation der Verteidigungsindustrie. Diese Maßnahmen sollen logistische und produzierende Engpässe in Krisensituationen beseitigen, wobei die Erfahrungen aus dem Ukraine-Krieg maßgeblich einflossen.

Der Kern des Mobilitätspakets bildet eine Verordnung, die verbindliche Standards für die grenzüberschreitende Verlegung militärischer Güter festlegt. Ziel ist es, die bürokratischen Hürden für Truppenbewegungen drastisch zu senken. Für Friedenszeiten ist geplant, die Bearbeitungszeit für Genehmigungen zur Grenzüberquerung auf maximal drei Tage zu reduzieren. Bis Ende 2027 soll eine europaweite Zone für militärische Mobilität etabliert sein, was einen entscheidenden Schritt hin zur Verwirklichung des Konzepts eines „Militärischen Schengen“ darstellt. Kajja Kallas betonte die Dringlichkeit dieser Anpassungen mit den Worten: „Wir müssen in Tagen denken, nicht in Wochen“, um schnelle Kräfteverlegungen zu gewährleisten.

Die finanzielle Untermauerung dieser ambitionierten Pläne beläuft sich auf geschätzte 100 Milliarden Euro, die für die Modernisierung kritischer Infrastrukturen wie Brücken, Tunnel, Straßen, Häfen und Flughäfen vorgesehen sind – allesamt müssen sie den Anforderungen schwerer militärischer Ausrüstung standhalten können. Im Rahmen des Mehrjährigen Finanzrahmens (MFF) für den Zeitraum 2028 bis 2034 sollen allein 17,65 Milliarden Euro für Verkehrsprojekte mit doppeltem Verwendungszweck bereitgestellt werden.

Das Paket sieht zudem eine engere Koordination zwischen den Mitgliedstaaten vor. Hierzu gehört die Einrichtung einer „Military Mobility Transport Group“, deren Aufgabe es ist, die Verlegung von Truppen im Frieden, bei Notfällen oder im Konfliktfall zu vereinfachen und zu beschleunigen. Diese Struktur soll die Reaktionsfähigkeit der Union signifikant erhöhen.

Parallel dazu zielt der Fahrplan zur Transformation der Verteidigungsindustrie darauf ab, Innovationen anzukurbeln und die Produktionskapazitäten nachhaltig zu stärken. Dies umfasst die Förderung zukunftsweisender Technologien wie Künstliche Intelligenz, unbemannte Luftfahrzeuge (Drohnen) und Raumfahrtsysteme. Gleichzeitig soll die Investitionstätigkeit in europäische Verteidigungsunternehmen aktiv unterstützt werden, um die technologische Souveränität zu festigen.

Insgesamt sollen diese Initiativen sicherstellen, dass Europa im Krisenfall schnell und koordiniert agieren kann. Sie dienen dazu, die Resilienz der europäischen Verteidigungsökosysteme zu erhöhen und die strategische Autonomie des Blocks zu untermauern. Die Maßnahmen sind ein klares Bekenntnis zur Stärkung der gemeinsamen Sicherheitsarchitektur.

Quellen

  • opserver.mk

  • European Commission

  • AP News

  • XINHUANET.com

  • European Newsroom

  • European Commission

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