Gewaltsamer Protest gegen Einwanderung in Den Haag eskaliert
Bearbeitet von: Tatyana Hurynovich
Den Haag – Am Samstag, dem 20. September 2025, kam es in Den Haag zu einem gewaltsamen Protest gegen die Einwanderungspolitik, der in Straßensperren und Auseinandersetzungen mit der Polizei mündete. Rund 1.500 Demonstranten versammelten sich auf dem Malieveld, organisiert von der rechtsgerichteten Aktivistin Els Rechts. Die Demonstration richtete sich gegen das Asyl- und Einwanderungssystem und eskalierte, als ein Teil der Teilnehmer die Autobahn A12 blockierte.
Die Konfrontationen mit den Sicherheitskräften nahmen schnell eine aggressive Wendung. Demonstranten bewarfen die Polizei mit Steinen und Flaschen, woraufhin die Einsatzkräfte Tränengas und Wasserwerfer einsetzten. Ein Polizeifahrzeug wurde in Brand gesetzt, und die Fenster des D66-Parteibüros in der Innenstadt wurden eingeschlagen. Diese Gewalttaten wurden von verschiedenen politischen Akteuren scharf verurteilt.
Rob Jetten, der Vorsitzende der D66-Partei, bezeichnete die Täter als "Abschaum" und betonte, dass man sich nicht einschüchtern lassen werde. Auch Geert Wilders, Vorsitzender der PVV, verurteilte die Blockade der Autobahn und die Gewalt gegen die Polizei als "völlig, absolut inakzeptabel" und forderte ein "knallhartes" Vorgehen gegen die Randalierer. Der amtierende Justizminister Foort van Oosten von der VVD unterstrich, dass Gewalt gegen die Polizei nicht toleriert werde und appellierte an den Respekt vor den Anweisungen der Behörden.
Els Rechts, die Organisatorin des Protests, äußerte ihr Bedauern über die Ereignisse und gab an, die Demonstration nicht organisiert zu haben, wenn sie die Eskalation vorhergesehen hätte. Sie hoffte, dass alle Beteiligten zur Rechenschaft gezogen würden. Die Proteste ereigneten sich in einer politisch angespannten Zeit für die Niederlande, kurz vor den vorgezogenen Neuwahlen am 29. Oktober 2025, die nach dem Zusammenbruch der rechtsgerichteten Regierungskoalition angesetzt wurden.
Die Debatte um die Einwanderungspolitik prägt den Wahlkampf maßgeblich. Laut einem Bericht von SCP aus dem Jahr 2023 wünschen sich 40 Prozent der niederländischen Bevölkerung einen vollständigen Stopp der Asylmigration. Die Ereignisse in Den Haag spiegeln die tiefen gesellschaftlichen Spannungen wider, die durch die Einwanderungsdebatte und die politische Instabilität im Land verschärft werden. Die Proteste auf der A12 sind Teil einer Serie von Aktionen, die auf die Notwendigkeit einer Überprüfung der Asyl- und Migrationspolitik hinweisen. Die politische Landschaft der Niederlande ist durch diese Themen stark polarisiert, was sich auch in den bevorstehenden Wahlen widerspiegeln dürfte.
Quellen
Deutsche Welle
NL Times
Al Jazeera
DutchNews.nl
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