Die US-Regierung hat am 10. September 2025 eine neue Runde von Sanktionen gegen die Huthi-Miliz im Jemen verhängt. Diese umfassen 32 Einzelpersonen und Organisationen sowie vier Schiffe und zielen darauf ab, die Finanzierungs-, Schmuggel- und Angriffsoperationen der Huthi zu unterbinden.
Die Maßnahmen erfolgen vor dem Hintergrund einer deutlichen Verschärfung der regionalen Spannungen. Dazu zählt ein Huthi-Drohnenangriff auf den israelischen Flughafen Ramon am 7. September 2025 sowie nachfolgende israelische Luftangriffe auf Jemen am 10. September 2025, bei denen mindestens 35 Menschen getötet und über 130 verletzt wurden. John K. Hurley, Unterstaatssekretär des US-Finanzministeriums für Terrorismus und Finanzielle Geheimdienste, erklärte, dass die Huthi weiterhin US-Personal und -Vermögenswerte im Roten Meer bedrohen und die internationale maritime Sicherheit untergraben, in Abstimmung mit dem iranischen Regime.
Die Huthi-Bewegung begründet ihr Vorgehen mit Solidarität gegenüber den Palästinensern im Gazakonflikt und verübt seit Ende 2023 Hunderte von Drohnen- und Raketenangriffen auf Schiffe im Roten Meer. Diese Angriffe haben erhebliche Auswirkungen auf den globalen Handel: Die Huthi-Angriffe führten zu einer drastischen Reduzierung des Schiffsverkehrs durch den Suezkanal, wobei der Durchgang im November 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 72 % zurückging. Schätzungen zufolge sind etwa 30 % des weltweiten Containerhandels betroffen, und die Frachtraten sind sprunghaft angestiegen.
Analysten sehen die Rolle des Iran als entscheidend an, da dieser die Huthi mit Waffen, Finanzmitteln, Ausbildung und taktischer Aufklärung unterstützt, was deren militärische Fähigkeiten erheblich gestärkt hat. Diese Unterstützung ermöglicht es den Huthi, ihre Machtprojektion in das Rote Meer auszudehnen und dient strategischen iranischen Interessen, indem sie Israel und die USA bindet, ohne dass der Iran direkt involviert ist.
In einem separaten, aber zeitlich relevanten Vorfall wurde am 10. September 2025 die jordanische Staatsbürgerin Lana Shukri Kataw, stellvertretende Leiterin des UNICEF-Büros im Jemen, freigelassen. Sie war Ende August 2025 zusammen mit mindestens 19 weiteren UN-Mitarbeitern von den Huthi festgenommen worden. Die UN äußerte sich besorgt über die Eskalation der Gewalt und die Nähe einiger Angriffe zu UN-Einrichtungen.
Die Wirksamkeit der US-Sanktionen gegen die Huthi wird kontrovers diskutiert. Während sie die Finanzierungsnetzwerke der Huthi herausfordern, scheinen die Sanktionen die Bewegung nur begrenzt zu beeinträchtigen. Kritiker weisen darauf hin, dass breite Sanktionen die humanitäre Krise im Jemen verschärfen und die Bemühungen um eine Friedenslösung erschweren könnten. Dennoch signalisieren die fortgesetzten Maßnahmen der USA die Entschlossenheit, den wirtschaftlichen Druck auf die Huthi zu erhöhen, während die militärischen Aktionen beider Seiten die Spannungen in der Region weiter anheizen.