Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat am 12. August 2025 auf Truth Social scharfe Kritik an Jerome Powell, dem Vorsitzenden der Federal Reserve (Fed), geübt. Trump warf Powell eine inkompetente Führung bei der Renovierung des historischen Hauptsitzes der Fed in Washington, D.C. vor und deutete an, eine Klage gegen ihn wegen Missmanagements in Erwägung zu ziehen. Die Kosten für die Modernisierung der beiden historischen Gebäude aus den 1930er Jahren sind von ursprünglich geschätzten 1,9 Milliarden US-Dollar auf etwa 2,5 Milliarden US-Dollar gestiegen. Als Gründe für die Kostensteigerungen nannte die Fed unvorhergesehene Herausforderungen, die Entdeckung von mehr Asbest als ursprünglich angenommen und die Notwendigkeit umfangreicherer struktureller Arbeiten. Trump behauptete, die Renovierung hätte nur 50 Millionen US-Dollar kosten dürfen und bezeichnete Powells Handhabung als „schrecklich und grob inkompetent“. Er forderte erneut eine Senkung der Zinssätze durch die Federal Reserve.
Die Auseinandersetzung zwischen Trump und Powell ist Teil eines wiederkehrenden Themas politischer Einflussnahme auf die Zentralbank. Die Unabhängigkeit der Federal Reserve ist ein wichtiger Pfeiler für die wirtschaftliche Stabilität, und politischer Druck kann die geldpolitischen Entscheidungen beeinflussen, was historisch gesehen zu Inflation und wirtschaftlicher Instabilität geführt hat. Die Federal Reserve verteidigt das Renovierungsprojekt und betont, dass die Arbeiten notwendig seien, um die Funktionalität und Sicherheit der Gebäude zu gewährleisten und veraltete Systeme zu modernisieren. Die Pläne wurden 2021 von der National Capital Planning Commission (NCPC) genehmigt. Die anhaltende Kritik und die Drohung mit rechtlichen Schritten werfen Fragen hinsichtlich der Unabhängigkeit der Zentralbank und ihrer Beziehung zu politischen Entscheidungsträgern auf. Ökonomen warnen, dass eine Beeinträchtigung der Unabhängigkeit der Fed die Glaubwürdigkeit des Dollars und die Stabilität des Finanzsystems gefährden könnte.