Die libanesische Regierung hat die Entwaffnung der Hisbollah bis Ende 2025 als Zielsetzung festgelegt. Dieser Schritt, der unter erheblichem Druck der Vereinigten Staaten und Israels erfolgt, zielt darauf ab, die staatliche Autorität über alle Waffen im Libanon wiederherzustellen. Die Hisbollah hat jedoch entschiedenen Widerstand angekündigt und knüpft eine mögliche Entwaffnung an den vollständigen Abzug Israels aus besetzten Gebieten sowie die Einstellung der israelischen Luftangriffe. Die libanesische Regierung, die sich am 5. und 7. August 2025 traf, hat die Kernziele eines von US-Sondergesandtem Tom Barrack vorgelegten Plans gebilligt. Dieser Plan sieht eine schrittweise Entwaffnung vor, wobei die libanesische Armee beauftragt wurde, bis Ende August einen detaillierten Umsetzungsplan zu erarbeiten.
Der umfassendere Vorschlag der USA, der eine Stabilisierung des Waffenstillstands zwischen dem Libanon und Israel, der im November 2024 begann, zum Ziel hat, beinhaltet auch die Forderung, dass Israel seine militärischen Operationen einstellt und sich aus fünf Stellungen im Südirak zurückzieht. Die Hisbollah bezeichnete den Vorschlag als "schwere Sünde" und erklärte, sie werde die Entscheidung der Regierung "behandeln, als ob sie nicht existiere". Politische Verbündete der Hisbollah, darunter Minister der Amal-Bewegung, haben aus Protest Kabinettssitzungen verlassen. Sie argumentieren, dass eine Entwaffnung nicht in Betracht gezogen werden könne, solange die israelische Aggression und Besatzung andauere. Die Hisbollah vertritt die Haltung, dass eine Entwaffnung vom israelischen Rückzug aus besetzten Gebieten und der Einstellung von Luftangriffen abhängig sei. Die libanesische Regierung unter Premierminister Nawaf Salam betrachtet diesen Schritt als entscheidenden Fortschritt zur Stärkung der staatlichen Souveränität und zur Erfüllung ihrer Regierungserklärung. Der Plan sieht auch internationale wirtschaftliche Unterstützung für den Wiederaufbau des Libanon vor, wobei die Vereinigten Staaten, Saudi-Arabien, Frankreich und Katar eine Rolle spielen sollen. Die Lage bleibt angespannt, und es bestehen Befürchtungen, dass der Druck zur Entwaffnung zu internen Konflikten oder weiteren israelischen Militäraktionen führen könnte. Die libanesische Armee wurde angewiesen, die Ordnung aufrechtzuerhalten und Handlungen zu verhindern, die die Sicherheit oder den Zivilschutz gefährden könnten. Die Wirksamkeit dieses Plans hängt von der komplexen internen libanesischen Politik und der Bereitschaft regionaler und internationaler Akteure ab, konstruktiv zur Lösung des tief verwurzelten Konflikts beizutragen. Der US-Vorschlag wird von einigen als direkte Herausforderung für die langjährige Rolle der Hisbollah als bewaffneter politischer Akteur angesehen, insbesondere zu einer Zeit, in der die Gruppe nach dem Krieg mit Israel im letzten Jahr als geschwächt gilt. Die breiteren Auswirkungen auf die regionale Stabilität und Investitionen im Libanon sind erheblich, da das Land diese geopolitischen Spannungen bewältigt.