Am 14. August 2025 genehmigte der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich die Errichtung von 3.401 Wohneinheiten im umstrittenen Gebiet E1 im Westjordanland. Diese Entscheidung löste eine Welle internationaler Kritik aus, da sie als schwere Bedrohung für die Lebensfähigkeit einer Zweistaatenlösung angesehen wird. Das E1-Gebiet, strategisch zwischen Jerusalem und der Siedlung Ma'ale Adumim gelegen, ist seit langem ein Brennpunkt des israelisch-palästinensischen Konflikts. Kritiker argumentieren, dass die geplante Bebauung die Westbank geografisch durchschneiden und die palästinensische territoriale Kontinuität untergraben würde, was die Aussichten auf einen unabhängigen palästinensischen Staat erheblich beeinträchtigen würde.
Die israelische Organisation Peace Now bezeichnete den Plan als „tödlich für die Zukunft Israels und für jede Chance, eine friedliche Zweistaatenlösung zu erreichen“. Die französische und die ägyptische Regierung verurteilten die Entscheidung scharf und bezeichneten sie als „schwerwiegende Verletzung des Völkerrechts“. Auch die Vereinten Nationen forderten Israel auf, die Entscheidung rückgängig zu machen. Minister Smotrich erklärte, das Ziel sei es, die Idee eines palästinensischen Staates zu „begraben“, indem die territoriale Kontinuität zwischen Jerusalem und Ma'ale Adumim geschaffen werde. Die Pläne für das E1-Gebiet waren seit Jahrzehnten aufgrund internationalen Widerstands eingefroren. Die USA und europäische Verbündete hatten wiederholt vor den negativen Auswirkungen der Bebauung in E1 auf die Zweistaatenlösung gewarnt. Die aktuelle Entscheidung fällt in eine Zeit, in der mehrere Länder, darunter Großbritannien, Frankreich und Kanada, Pläne zur Anerkennung eines palästinensischen Staates angekündigt haben. Die fortgesetzte Siedlungsaktivität Israels, insbesondere in strategisch wichtigen Gebieten wie E1, wird von vielen als Versuch gesehen, Fakten auf dem Boden zu schaffen, die eine zukünftige politische Lösung erschweren. Die internationale Gemeinschaft betrachtet die israelische Siedlungspolitik im Westjordanland weiterhin als illegal und als Hindernis für den Frieden.