Israel und Südsudan dementieren Berichte über palästinensische Umsiedlung

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Berichte über geheime Gespräche zwischen Israel und dem Südsudan zur Umsiedlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen haben internationale Besorgnis ausgelöst. Während israelische Quellen auf laufende Diskussionen hindeuten, hat die Regierung des Südsudan diese entschieden zurückgewiesen und die Berichte als "haltlos" bezeichnet.

Die angeblichen Gespräche, die bis zum 15. August 2025 andauern sollen, sind Teil einer breiteren Strategie Israels zur Förderung der Auswanderung von Palästinensern aus Gaza. Premierminister Benjamin Netanjahu hat die "freiwillige Migration" als Mittel zur Isolierung der Hamas unterstützt, eine Idee, die zuvor vom ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump geäußert wurde. Ähnliche Vorschläge wurden auch mit anderen afrikanischen Nationen wie Sudan, Somalia und Somaliland erörtert, ohne dass bisher Ergebnisse bekannt gegeben wurden.

Die offizielle Haltung Südsudans ist jedoch eindeutig. Das Außenministerium des Landes hat die Berichte vehement dementiert und sie als "grundlos" bezeichnet, wobei es betonte, dass keine Gespräche oder Vereinbarungen über eine Umsiedlung stattfinden. Diese klare Ablehnung steht im Gegensatz zu den Andeutungen aus israelischen Kreisen, die auf laufende diplomatische Bemühungen hindeuten.

Die palästinensische Führung betrachtet solche Umsiedlungspläne als eine Form der Vertreibung, die Parallelen zur Nakba von 1948 aufweist, bei der Hunderttausende von Palästinensern vertrieben wurden. Sie befürchten, dass solche Maßnahmen das Recht der Palästinenser auf Rückkehr untergraben und möglicherweise zu einer Annexion des Gazastreifens durch Israel führen könnten.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation mit großer Sorge. Die Vorstellung einer Umsiedlung von Palästinensern aus Gaza wirft erhebliche Fragen hinsichtlich des humanitären Völkerrechts und der Menschenrechte auf. Ägypten hat sich ebenfalls gegen solche Pläne ausgesprochen, aus Angst vor einem Zustrom von Flüchtlingen in sein eigenes Territorium. Einige südsudanesische Zivilgesellschaftsführer haben sich ebenfalls kritisch geäußert und betonten, dass ihr Land nicht als "Mülldeponie" für Menschen dienen dürfe. Sie wiesen darauf hin, dass Südsudan finanzielle und diplomatische Vorteile aus einer solchen Vereinbarung ziehen könnte, aber die ethischen und humanitären Implikationen seien gravierend.

Die Berichte über diese Gespräche werfen ein Schlaglicht auf die komplexen geopolitischen Spannungen und die anhaltende humanitäre Krise in Gaza. Während Israel die Idee der "freiwilligen Migration" als eine Lösung darstellt, sehen Palästinenser und Menschenrechtsgruppen darin eine erzwungene Vertreibung, die gegen internationales Recht verstößt. Die klare Dementierung Südsudans lässt die genauen Hintergründe und den Stand der angeblichen Gespräche im Dunkeln.

Quellen

  • Reuters

  • Israel in talks to resettle Gaza Palestinians in South Sudan, sources say

  • Israel is in talks to possibly resettle Palestinians from Gaza in South Sudan

  • South Sudan says no talks with Israel to resettle Palestinians from Gaza

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