Die Provinz Cabo Delgado in Mosambik erlebt eine dramatische Verschärfung der humanitären Krise. Zwischen dem 20. und 28. Juli 2025 wurden über 46.000 Menschen, überwiegend Frauen und Kinder, aus ihren Heimatorten vertrieben. Diese Vertreibung ist die Folge anhaltender Angriffe von aufständischen Gruppen, die mit dem Islamischen Staat in Verbindung stehen. Insbesondere im Distrikt Chiure mussten über 57.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Die Mehrheit der Vertriebenen sind Frauen und Kinder, wobei über die Hälfte der in Chiure gestrandeten Personen Kinder sind. Diese Familien suchen Zuflucht in überfüllten Lagern mit prekären Bedingungen und einem Mangel an grundlegenden Dienstleistungen.
Die humanitäre Hilfe ist stark unterfinanziert; der Humanitäre Reaktionsplan benötigt 352 Millionen US-Dollar, aber nur 19 % (66 Millionen US-Dollar) wurden bisher finanziert. Die Gewalt in Cabo Delgado dauert seit Oktober 2017 an, wobei islamistische Aufständische versuchen, einen islamischen Staat in der Region zu errichten. Im Jahr 2024 starben mindestens 349 Menschen bei Angriffen extremistischer Gruppen, ein Anstieg von 36 % gegenüber dem Vorjahr. Internationale und regionale Bemühungen zur Bewältigung der Krise sind im Gange. Die Afrikanische Union (AU) hat eine technische Bewertungskommission entsandt, um die Sicherheits- und humanitäre Lage zu bewerten und Strategien zur Unterstützung der Stabilisierungsbemühungen zu entwickeln. Die AU hat auch militärische Ausrüstung an die SADC-Mission in Mosambik (SAMIM) gespendet. Trotz dieser Bemühungen bleibt die humanitäre Krise tiefgreifend, da nur ein Bruchteil der benötigten Mittel bereitgestellt wird, was die Fähigkeit von Hilfsorganisationen beeinträchtigt, die Bedürfnisse der wachsenden Zahl von Vertriebenen zu erfüllen. Die anhaltende Gewalt und die daraus resultierende Vertreibung verschärfen die Ernährungsunsicherheit und erhöhen die Anfälligkeit der Vertriebenen, der Aufnahmegemeinschaften und der Rückkehrer.