Israel beginnt Offensive in Gaza-Stadt inmitten von Waffenstillstandsgesprächen und humanitärer Krise

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Israel hat eine Militäroperation zur Einnahme von Gaza-Stadt begonnen. Diese Eskalation erfolgt nach dem Scheitern früherer Waffenstillstandsverhandlungen und inmitten anhaltender Bemühungen um eine Einigung, die von der Hamas vorgeschlagen wurde. Die Operation findet vor dem Hintergrund einer sich verschärfenden humanitären Krise im Gazastreifen statt.

Am 20. August 2025 starteten israelische Militäroperationen mit dem Ziel, die Kontrolle über Gaza-Stadt zu erlangen. Brigadegeneral Effie Defrin bestätigte, dass israelische Truppen die Vororte der Stadt kontrollieren und damit die zweite Phase der Operation „Gideons Streitwagen“ eingeleitet haben. Diese Offensive folgt auf den Zusammenbruch eines Waffenstillstands am 18. März 2025. Zur Vorbereitung der Bodenoffensive mobilisierte Israel Zehntausende von Reservisten, deren Einsatz für September geplant ist.

Trotz internationaler Kritik und Forderungen nach einem Waffenstillstand drängte Premierminister Benjamin Netanjahu auf eine Beschleunigung der Offensive, um die Hamas zu besiegen. Parallel dazu stimmte die Hamas am 18. August 2025 einem von arabischen Vermittlern vorgeschlagenen 60-tägigen Waffenstillstand zu, der die Freilassung von Geiseln im Austausch gegen palästinensische Gefangene vorsieht. Israel hat auf dieses Angebot bisher nicht reagiert.

Die humanitäre Lage im Gazastreifen verschlechtert sich dramatisch. Laut Berichten der Vereinten Nationen hat sich die Zahl der mangelernährten Kinder seit März verdreifacht. In Gaza-Stadt leidet jedes dritte Kind unter fünf Jahren an Mangelernährung, was einem sechsmal höheren Wert als vor dem Zusammenbruch des Waffenstillstands entspricht. UN-Organisationen bezeichnen dies als menschengemachte Hungersnot, da Hilfsgüter seit fast sechs Monaten blockiert werden.

UN-Generalsekretär António Guterres forderte einen sofortigen Waffenstillstand und warnte vor massiven zivilen Opfern. Er betonte die Notwendigkeit einer umfassenden Lösung des Konflikts, einschließlich der Errichtung eines palästinensischen Staates. Der deutsche Außenminister Johann Wadephul unterstützte ebenfalls eine Zwei-Staaten-Lösung und drängte auf einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln. Er bekräftigte die deutsche Unterstützung für Israel im Kampf gegen die Hamas, betonte jedoch auch die dringende Notwendigkeit, das Leid in Gaza zu lindern.

Die aktuelle Offensive wirft entscheidende Fragen auf: Wird Israel den Waffenstillstandsvorschlag der Hamas annehmen? Welche Auswirkungen wird die israelische Militäraktion auf die Zivilbevölkerung in Gaza haben? Wie wird die internationale Gemeinschaft die diplomatischen Herausforderungen meistern, um eine Lösung zu finden, die sowohl Israels Sicherheitsbedürfnisse als auch die palästinensischen humanitären Erfordernisse berücksichtigt? Die Situation bleibt angespannt, während die Welt auf die nächsten Entwicklungen in diesem komplexen Konflikt blickt.

Quellen

  • Deutsche Welle

  • Reuters

  • CNBC

  • Reuters

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