Israel mobilisiert 60.000 Reservisten für Militäroperation in Gaza-Stadt – Waffenstillstandsgespräche laufen weiter

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Israel hat die Mobilisierung von 60.000 Reservisten genehmigt, um eine umfassende Militäroperation in Gaza-Stadt durchzuführen. Diese Entscheidung, die von Verteidigungsminister Israel Katz getroffen wurde, markiert eine neue Phase in den seit 22 Monaten andauernden Kämpfen.

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) planen eine „schrittweise, präzise und gezielte Operation“ in und um Gaza-Stadt, einschließlich bisher unerschlossener Gebiete. Erste Operationen haben bereits in den Stadtteilen Zeitoun und Jabalia begonnen, wo Truppen Vorbereitungen treffen, um das ausgedehnte Tunnelsystem der Hamas zu bekämpfen. Die Mobilisierung von 60.000 Reservisten stellt angesichts der Bevölkerungsgröße Israels von weniger als 10 Millionen Menschen sowohl wirtschaftlich als auch politisch eine erhebliche Maßnahme dar. Sie erfolgt nur wenige Tage, nachdem Hunderttausende Israelis für einen Waffenstillstand demonstriert haben.

Diese militärische Eskalation findet parallel zu den Waffenstillstandsverhandlungen statt, bei denen die Hamas einem Vorschlag für einen 60-tägigen Waffenstillstand zugestimmt hat, der den Austausch von Geiseln gegen palästinensische Gefangene vorsieht. Israel hat sich zu diesem Vorschlag noch nicht offiziell geäußert, wobei Premierminister Benjamin Netanjahu betont, dass alle Geiseln freigelassen und die Hamas zerschlagen werden müssen, bevor einem Waffenstillstand zugestimmt wird. Die Familien der Geiseln üben erheblichen Druck auf die Regierung aus, eine Einigung zu erzielen, und äußern ihre Besorgnis, dass die bevorstehende Operation die Geiseln gefährden könnte.

Internationale Beobachter und Menschenrechtsorganisationen äußern weiterhin ihre Besorgnis über die sich verschärfende humanitäre Krise in Gaza. Das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) betrachtet die gemeldeten palästinensischen Opferzahlen als glaubwürdig und warnt vor einem „entsetzlichen humanitären Einfluss“ auf die bereits erschöpfte, unterernährte und vertriebene Bevölkerung. Die UN betont ihre Verpflichtung, den Menschen überall zu helfen, und bleibt in Gaza-Stadt präsent, um lebensrettende Unterstützung zu leisten. Die Organisation erinnert die Konfliktparteien an ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen zum Schutz von Zivilisten, einschließlich humanitärer Helfer und schutzbedürftiger Personen, sowie zum Schutz humanitärer Einrichtungen.

Die Verhandlungen über einen Waffenstillstand und den Austausch von Geiseln und Gefangenen sind komplex. Die Hamas hat einem 60-tägigen Waffenstillstand zugestimmt, der die Freilassung der Hälfte der verbleibenden israelischen Geiseln und 200 palästinensischer Gefangener vorsieht. Israel hat sich zu diesem Vorschlag noch nicht offiziell geäußert. Die Situation ist fließend und die Ergebnisse bleiben ungewiss, abhängig von militärischen Aktionen und dem Fortschritt diplomatischer Bemühungen.

Quellen

  • Al Jazeera Online

  • Financial Times

  • Reuters

  • Associated Press

  • Al Jazeera

  • Israel Hayom

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