Die Malediven sind das weltweit erste Land, das von der WHO für die dreifache Eliminierung der Mutter-Kind-Übertragung von HIV, Syphilis und Hepatitis B zertifiziert wurde

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Die Republik Malediven hat einen historischen Meilenstein erreicht: Sie ist die erste Nation weltweit, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) offiziell für die sogenannte „dreifache Eliminierung“ zertifiziert wurde. Diese Zertifizierung bestätigt die vollständige Unterbindung der Übertragung schwerwiegender Infektionen – konkret HIV, Syphilis und Hepatitis B – von der Mutter auf das Kind. Dieses bahnbrechende Ereignis wurde am 13. Oktober 2025 formell bestätigt und stellt den Höhepunkt jahrelanger, gezielter Anstrengungen im Bereich der Gesundheitsversorgung von Müttern und Kindern dar.

Die feierliche Übergabe des Zertifikats fand im Rahmen der 78. Sitzung des WHO-Regionalausschusses für Südostasien in Colombo, Sri Lanka, statt. Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Generaldirektor der WHO, betonte, dass dieser Präzedenzfall anderen Ländern Hoffnung und Inspiration biete, die ähnliche Ziele verfolgen. Insbesondere sei dies ein wichtiges Signal im Hinblick auf die globale Zielsetzung der dreifachen Eliminierung bis zum Jahr 2030. Dieser Erfolg der Malediven zeige eindrücklich, wie ein klar fokussiertes nationales Gesundheitskonzept und konsequente Investitionen in das Gesundheitssystem globale Kennzahlen positiv beeinflussen können.

Der Weg der Malediven zu diesem bemerkenswerten Status begann nicht erst jetzt: Bereits im Jahr 2019 erhielt das Land die WHO-Anerkennung für die Eliminierung der Mutter-Kind-Übertragung von HIV und Syphilis. Die aktuelle Validierung erweitert diesen Erfolg nun um Hepatitis B. Entscheidend für diesen Durchbruch war die Einführung eines universellen Screenings während der Schwangerschaft sowie die obligatorische Impfung von Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt. Seine Exzellenz Abdulla Nazim Ibrahim, der Gesundheitsminister der Malediven, bezeichnete die Bestätigung als einen Moment immensen Stolzes, der das unerschütterliche Engagement der Nation für den Schutz zukünftiger Generationen widerspiegele.

Das Gesundheitssystem der Malediven bewies eine außergewöhnliche Fähigkeit zur Integration und zur Gewährleistung eines gleichberechtigten Zugangs, selbst angesichts der geografischen Zersplitterung des Inselstaates. Mehr als 95 Prozent der schwangeren Frauen, die auf den verstreuten Inseln leben, erhalten eine umfassende Schwangerschaftsvorsorge, die Tests auf alle drei Infektionen umfasst. Darüber hinaus erhalten alle Neugeborenen innerhalb der ersten 24 Lebensstunden eine Dosis des Hepatitis-B-Impfstoffs. Diese Maßnahmen führten dazu, dass zwischen 2019 und 2023 null neue Fälle von HIV bei Kindern und kongenitaler Syphilis registriert wurden. Eine serologische Untersuchung an Schulen im Jahr 2023 bestätigte zudem das Fehlen von Hepatitis-B-Fällen unter Kindern, was die finale Bestätigung für die Aufnahme dieser Infektion in das Eliminierungsprogramm lieferte.

Dieser Triumph belegt, dass es möglich ist, selbst unter den erschwerten Bedingungen einer geografischen Zersplitterung ein nachhaltiges und qualitativ hochwertiges Gesundheitssystem aufzubauen. Dieses System lässt keinen Einwohner unbeachtet; auch Migranten erhalten kostenlose Diagnose- und Präventionsdienste. Während Schätzungen für die Region Südostasien im Jahr 2024 zeigen, dass über 23.000 schwangere Frauen mit Syphilis infiziert waren und rund 25.000 HIV-positive Mütter eine Behandlung zur Präventionsübertragung benötigten, demonstrieren die Malediven eindrucksvoll, dass der Fokus auf präventive Maßnahmen greifbare und lebensrettende Ergebnisse liefert.

Quellen

  • Clarin

  • WHO

  • UNICEF

  • United Nations in Maldives

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