Planet Labs: KI-gestützte „Owl“-Satelliten revolutionieren Erdbeobachtung – Berlin wird Produktionszentrum für „Pelican“

Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17

Der US-amerikanische Fernerkundungsanbieter Planet Labs kündigte eine bedeutende technologische Weiterentwicklung mit der Einführung seiner nächsten Satellitengeneration an, die den Codenamen „Owl“ (Eule) trägt. Diese Neuentwicklung zielt darauf ab, die Erdbeobachtung grundlegend zu erweitern, indem sie eine Bildauflösung von einem Meter mit integrierter künstlicher Intelligenz (KI) kombiniert. Diese Innovation markiert einen Paradigmenwechsel hin zu einer autonomeren und unmittelbareren Datenerfassung, welche die bisherige SuperDove-Flotte mit ihrer Drei-Meter-Auflösung übertrifft.

Die zentrale Stärke der „Owl“-Satelliten liegt in der dezentralen Datenverarbeitung direkt im Orbit. Ausgestattet mit Nvidia-Grafikprozessoren (GPUs) wird die KI-Analyse an Bord durchgeführt. Dies ermöglicht die Echtzeit-Erkennung von Objekten und das Aufspüren von Anomalien, noch bevor die Daten die Bodenstationen erreichen. Diese Fähigkeit verkürzt die Zeit von der Aufnahme bis zur verwertbaren Erkenntnis drastisch und verändert die Reaktionsdynamik auf globale Ereignisse. Die „Owl“-Satelliten werden die gleichen Spektralbänder wie die SuperDove-Reihe nutzen, was einen nahtlosen Übergang für bestehende analytische Prozesse gewährleistet.

Der erste technologische Demonstrator für das „Owl“-Programm ist für das zweite Halbjahr 2026 geplant, gefolgt von der schrittweisen Einführung der vollständigen Satellitenflotte in den nachfolgenden Jahren. Parallel dazu forciert Planet Labs die Fertigung seiner größeren „Pelican“-Satelliten, um die steigende Nachfrage, insbesondere aus Europa, zu bedienen. Zu diesem Zweck wird das Unternehmen eine zweite Fabrik für die „Pelican“-Produktion in Berlin, seinem europäischen Hauptsitz, errichten. Diese Expansion wird die Produktionskapazität für die „Pelican“-Flotte verdoppeln und schafft bis zu 70 neue Arbeitsplätze, was die Bedeutung Berlins als Zentrum für Weltraumtechnologie unterstreicht.

Die strategische Entscheidung für Berlin wird durch wichtige Verträge untermauert, darunter eine mehrjährige Vereinbarung mit der deutschen Regierung und ein bedeutender Vertrag mit der NATO. Diese Investition stärkt die Autonomie Europas im Bereich der Erdbeobachtungsdaten. Die Einführung von „Owl“ mit seiner Kombination aus hochauflösender Bildgebung und eingebetteter Intelligenz signalisiert eine neue Ebene der Handlungsfähigkeit: Es geht nicht mehr nur darum, Ereignisse zu sehen, sondern deren Bedeutung unmittelbar zu entschlüsseln und so jeden Beobachtungspunkt in einen Katalysator für klare Entscheidungen zu verwandeln.

Quellen

  • SpaceNews

  • Satellite Today

  • Rocket Lab

  • Rocket Lab

  • Planet Labs

Haben Sie einen Fehler oder eine Ungenauigkeit festgestellt?

Wir werden Ihre Kommentare so schnell wie möglich berücksichtigen.