Der Sektor des Mondbergbaus durchläuft seit dem 22. Oktober 2025 eine signifikante Neuausrichtung. Diese Transformation wird sowohl durch staatliche Raumfahrtambitionen als auch durch das verstärkte Engagement etablierter Industriezweige vorangetrieben. Die Grenzen zwischen der irdischen Ressourcengewinnung und der Erschließung des Weltraums verschwimmen dabei zunehmend und eröffnen neue wirtschaftliche Horizonte.
Das Artemis-Programm der NASA bildet das zentrale Fundament dieser Entwicklung. Die NASA strebt eine nachhaltige Präsenz auf dem Mond an, wobei der Fokus auf dem wasserreichen Südpol liegt. Die bemannte Mission Artemis II, deren Start für Februar 2026 (mit einer möglichen Fensteröffnung bis April 2026) angesetzt ist, dient der Validierung der notwendigen Hardware und Lebenserhaltungssysteme für den Tiefraumflug. Parallel dazu beschleunigen kommerzielle Partnerschaften unter dem Dach des Commercial Lunar Payload Services (CLPS) die technologische Reifung. Bereits im März 2025 landeten Raumfahrzeuge von Unternehmen wie Firefly Aerospace und Intuitive Machines auf dem Mond, um unter anderem die PRIME-1-Technologie zur Nutzung von Ressourcen vor Ort (In-Situ Resource Utilization) zu erproben, was essenziell für die zukünftige Treibstoffgewinnung ist.
Charakteristisch für diese neue Ära ist der strategische Einstieg traditioneller Rohstoffkonzerne. Giganten wie Rio Tinto, BHP und Glencore, deren Kernkompetenz in der großvolumigen Extraktion liegt, investieren gezielt in autonome Bergbausysteme und Weltraumlogistik. Dieser Brückenschlag von der Erde zum Mond signalisiert eine Neubewertung des Risikoprofils und des potenziellen Ertrags dieser neuen Grenze.
Die finanziellen Projektionen untermauern dieses wachsende Vertrauen: Der globale Markt für Mondbergbau wird bis 2035 voraussichtlich ein Volumen von 20 Milliarden US-Dollar erreichen. Besonders eindrücklich ist die Schätzung von Morgan Stanley, wonach der Markt für die Gewinnung von Mondwasser bis 2040 ein Volumen von 100 Milliarden US-Dollar erreichen könnte. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass es sich um eine greifbare industrielle Entwicklung handelt, die klare politische Rahmenbedingungen für Eigentumsrechte und Ressourcenzuweisung erfordert, um ein stabiles Investitionsumfeld zu gewährleisten.
