Das in Kalifornien ansässige Unternehmen Impulse Space, das sich auf den Transport im Weltraum spezialisiert hat, hat offiziell seine strategische Absicht bekannt gegeben, ab dem Jahr 2028 Frachtmissionen zum Mond durchzuführen. Das Ziel des Unternehmens ist die Einführung einer neuartigen Lander-Architektur, die in der Lage ist, erhebliche Massen direkt auf der Mondoberfläche abzusetzen. Damit soll eine identifizierte logistische Lücke für eine dauerhafte Präsenz auf dem Mond geschlossen werden.
Diese neue Kapazität basiert auf einem integrierten System, das das Transferfahrzeug Helios des Unternehmens mit einem speziellen Mondlander vereint. Die Helios-Stufe, deren Erstflug für Ende nächsten Jahres erwartet wird und die sich derzeit in der Entwicklung befindet, wird die Aufgabe haben, den Lander vom niedrigen Erdorbit (LEO) aus in einen niedrigen Mondorbit zu befördern. Diese Transitzeit wird voraussichtlich etwa eine Woche in Anspruch nehmen. Der Lander selbst ist für eine beachtliche Lieferkapazität von bis zu drei metrischen Tonnen pro Mission konzipiert. Diese Nutzlastkapazität ist speziell darauf ausgerichtet, das von NASA-Forschern festgestellte architektonische Defizit im Bereich der Frachtlieferungen zwischen 0,5 und 13 Tonnen zu beheben.
Tom Mueller, der Gründer und CEO von Impulse Space, hob die Dringlichkeit dieses Dienstes hervor. Er erklärte, dass das Fehlen von Optionen für mittelgroße Lieferungen die Etablierung grundlegender lunaren Infrastrukturen, wie etwa Rover, Stromgeneratoren und Habitationsmodule, derzeit behindere. Durch die Konzentration auf diese Marktnische strebt Impulse Space an, einen „kosteneffizienten Preispunkt“ für diese essenziellen Lieferungen anzubieten – ein Faktor, der für eine breite Marktakzeptanz als entscheidend angesehen wird. Das Unternehmen verfolgt einen ehrgeizigen Betriebsplan und plant ab 2028 jährlich bis zu zwei solcher Missionen.
Die Entwicklung profitiert von der bereits vorhandenen technologischen Dynamik innerhalb des Unternehmens. Das Triebwerk für den neuen Mondlander wird eine Gemeinsamkeit mit den Saiph-Triebwerken aufweisen, die bereits im Mira-Raumfahrzeug von Impulse eingesetzt werden. Dabei kommen die gleichen lagerfähigen Treibstoffe zum Einsatz: Distickstoffmonoxid und Ethan. Diese Strategie der Wiederverwendung von Komponenten deutet auf einen optimierten Entwicklungspfad hin, um die neue Fähigkeit zügig einsatzbereit zu machen. Darüber hinaus hat das Helios-Fahrzeug bereits Verträge für drei Starts mit der Falcon 9 Rakete gesichert, um seine Entwicklung und den Einsatz in höhere Energieorbits, wie den geostationären Orbit (GEO), zu unterstützen.