Forscher der Cornell University haben ein innovatives städtisches Gebäudeenergiemodell entwickelt, das die Stadt Ithaca, New York, bei ihrem Ziel der Klimaneutralität bis 2030 maßgeblich unterstützt. Das Modell ermöglicht die schnelle Simulation des Gebäudeenergieverbrauchs und die Kosten-Nutzen-Analyse verschiedener Dekarbonisierungsstrategien.
Entwickelt von Professor Timur Dogan und seinem Team am Environmental Systems Lab der Cornell University, kann das Modell die Gebäudeenergedaten einer Stadt auf einem Standard-Laptop in wenigen Minuten verarbeiten. Es bewertet Strategien wie die Verbesserung der Wetterbeständigkeit, die Einführung von Wärmepumpen und die Installation von Solarmodulen auf Dächern. Für Ithaca analysierte das Modell über 5.000 Wohn- und Geschäftsgebäude, wobei Daten aus Geokarten, Steuerunterlagen und Versorgungsunterlagen integriert wurden.
Die Ergebnisse, veröffentlicht im "Journal of Building Performance Simulation", haben Ithacas Klimastrategie beeinflusst. Sie zeigen, dass der Austausch von Gasöfen durch Wärmepumpen allein die Betriebskosten für einige Haushalte erhöhen könnte. Dieser Übergang wird jedoch finanziell tragfähig, wenn er mit Maßnahmen zur Verbesserung der Wetterbeständigkeit und der Nutzung von Solarenergie kombiniert wird. Insbesondere die Nachrüstung von Mehrfamilienhäusern ist am kosteneffektivsten, insbesondere unter Berücksichtigung finanzieller Anreize, im Vergleich zu größeren Geschäftsgebäuden.
Die Skalierbarkeit und Zugänglichkeit des Modells machen es zu einer wertvollen Ressource für Kommunen mit begrenzten Ressourcen. Die Fähigkeit, detaillierte Analysen auf Stadtebene schnell durchzuführen, ist entscheidend für die Entwicklung effektiver und wirtschaftlicher Klimaschutzpläne. Die Forschung von Dogans Labor hat bereits zur Entwicklung von Software-Tools geführt, die von Städten und Landkreisen zur Priorisierung von Investitionen in die Gebäudesanierung genutzt werden, was das Potenzial solcher Modelle zur Beschleunigung und Verbesserung der Entscheidungsfindung im Bereich der Klimaanpassung unterstreicht.
Die Gebäude- und Baubranche ist weltweit für über 37 % der CO2-Emissionen verantwortlich, was die Bedeutung von Werkzeugen wie dem von Cornell entwickelten Modell zur Minderung dieser Auswirkungen hervorhebt.