Google Maps mit Gemini: Die Navigation wird durch reale Orientierungspunkte zum Dialog
Autor: Татьяна Гуринович
Am fünften November 2025 kündigte der Technologiekonzern Google eine umfassende Neuerung seines Kartendienstes an. Im Zentrum dieser Aktualisierung steht die Integration des hochentwickelten KI-Modells Gemini. Diese Fusion zielt darauf ab, den herkömmlichen Prozess der Routenplanung in ein dialogorientiertes, intuitives Erlebnis zu überführen, bei dem die Anwendung als ein sachkundiger Begleiter agiert. Die Intention hinter diesem strategischen Schritt ist es, die Fortbewegung von Punkt A nach Punkt B zu einer bewussteren Interaktion mit der Umgebung zu machen und gleichzeitig die kognitive Belastung für die Nutzer signifikant zu senken.
Die zentrale Innovation stellt die Navigation dar, die sich auf tatsächliche, sichtbare Orientierungspunkte stützt. Anstelle knapper, distanzbasierter Anweisungen wie „Biegen Sie nach hundert Metern ab“, nutzt Gemini nun markante Objekte, darunter spezifische Geschäfte oder auffällige Gebäude, um präzise Anweisungen zu geben. Ein praktisches Beispiel hierfür wäre die Anweisung: „Biegen Sie rechts ab, nachdem Sie das Restaurant Thai Siam passiert haben.“ Um derart genaue Hinweise generieren zu können, analysiert die Künstliche Intelligenz Daten von über 250 Millionen Objekten und gleicht diese mit den Bildern von Street View ab, um die relevantesten Marker zu identifizieren. Diese Funktion, die darauf ausgelegt ist, Fehleinschätzungen von Entfernungen zu minimieren, wird bereits für Nutzer von Android und iOS in den Vereinigten Staaten schrittweise eingeführt.
Gemini erhält zudem die Fähigkeit, komplexe, mehrstufige Sprachanfragen im „Hands-Free“-Modus zu verarbeiten. Ein Nutzer kann beispielsweise während der Fahrt einen preisgünstigen veganen Imbiss entlang der Route suchen lassen und anschließend, nachdem eine Empfehlung erfolgt ist, die Verfügbarkeit von Parkplätzen erfragen. Nach der Bestätigung fügt die KI den neuen Zwischenstopp automatisch zur bestehenden Route hinzu. Darüber hinaus kann Gemini verwandte Aufgaben ausführen, wie etwa die Erstellung von Kalendereinträgen mittels Sprachbefehl, was seine Rolle als vielseitiger, digitaler Assistent unterstreicht, der weit über die reine Wegbeschreibung hinausgeht.
Abseits der reinen Navigationsverbesserungen bietet das System proaktive Meldungen zur Verkehrslage. Autofahrer erhalten Benachrichtigungen über unerwartete Staus oder Zwischenfälle, selbst wenn die Karten-App gerade nicht aktiv genutzt wird. Die Implementierung dieser Warnungen hat in den Vereinigten Staaten auf Android-Geräten bereits begonnen. Auch die visuelle Erkundung von Orten erreicht durch die Verknüpfung von Lens mit Gemini eine neue Dimension. Richtet man die Kamera auf ein Gebäude oder Objekt, können kontextbezogene Fragen gestellt werden, wobei die Informationen auf Bewertungen und Geschäftsdaten basieren. Google betont ausdrücklich, dass trotz der erweiterten Funktionalitäten die Navigationsfunktionen von Gemini fest in den bewährten geospezifischen Daten von Google Maps „geerdet“ sind, was die Wahrscheinlichkeit von Ungenauigkeiten erheblich reduziert und die Zuverlässigkeit gewährleistet.
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