OpenAI testet Gruppenchat-Funktion für die ChatGPT-Zusammenarbeit
Bearbeitet von: Veronika Radoslavskaya
Am 13. November 2025 kündigte OpenAI, das in San Francisco ansässige Unternehmen für künstliche Intelligenz, eine bedeutende Weiterentwicklung seines Vorzeigeprodukts ChatGPT an. Das Tool, das bisher primär als persönlicher Assistent für Einzelgespräche diente, wird durch die Einführung einer neuen „Gruppenchats“-Funktion grundlegend umgestaltet. Diese Neuerung transformiert ChatGPT von einem individuellen Werkzeug in eine kollaborative, geteilte Umgebung. Mehrere Nutzer können nun gleichzeitig und nahtlos mit der KI in einer einzigen Konversation interagieren. Dies eröffnet völlig neue Möglichkeiten für die Organisation von Teamprojekten, die Durchführung gemeinsamer Planungssitzungen oder sogar für strukturierte Gruppendiskussionen, bei denen die KI als Moderator oder Wissensquelle fungiert.
Die neue Funktion erlaubt es bis zu 20 Teilnehmern, sich in einem einzigen Chat-Thread auszutauschen und die KI gemeinsam zu nutzen. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um eine sofortige globale Einführung, sondern um einen sorgfältig geplanten Testlauf. OpenAI verfolgt einen wohldosierten Ansatz und startet das Pilotprogramm zunächst in vier spezifischen Märkten. Diese sind: Japan, Neuseeland, Südkorea und Taiwan. Das Unternehmen erklärte, dass diese schrittweise Bereitstellung dazu dienen soll, umfassendes Nutzerfeedback unter realen Bedingungen zu sammeln. Erst nach dieser Testphase wird eine breitere Veröffentlichung für alle Abonnementstufen – einschließlich der Pläne Free, Go, Plus und Pro – in Betracht gezogen.
Technologisch wird die Gruppenkommunikation durch GPT-5.1 Auto angetrieben. Dieses Modell wurde speziell entwickelt, um je nach Eingabeaufforderung und Abonnementstufe des Nutzers die am besten geeignete KI auszuwählen. Die KI selbst erhielt ein umfassendes Upgrade in puncto sozialer Kompetenz. Sie ist nun in der Lage, den Konversationsfluss zu verfolgen, zu erkennen, wann ein hilfreiches Eingreifen angebracht ist, oder stumm zu bleiben, bis sie explizit mit einer @ChatGPT-Erwähnung markiert wird. Um die Interaktion menschlicher zu gestalten, kann die KI sogar auf Nachrichten mit Emoji-Reaktionen reagieren, ein Feature, das aus modernen Messaging-Anwendungen bekannt ist und die Kommunikation vereinfacht.
OpenAI legt großen Wert auf strenge Datenschutzprotokolle für diese Funktion. Gruppenchats sind vollständig von den privaten Einzelgesprächen der Nutzer getrennt. Das Unternehmen bestätigte, dass die „Memory“-Funktion von ChatGPT in diesen Threads deaktiviert bleibt – die KI wird also keine neuen Erinnerungen aus Gruppendiskussionen lernen oder generieren. Diese Trennung ist so strikt gehandhabt, dass das System, selbst wenn man eine neue Person zu einem bestehenden 1:1-Chat hinzufügt, eine neue, duplizierte Gruppenkonversation erstellt, um die Vertraulichkeit des Originals zu wahren. Ungeachtet dieser Einschränkungen bleiben Kernfunktionen wie die Websuche, das Hochladen von Dateien und Bildern sowie die Diktierfunktion uneingeschränkt verfügbar.
Um eine reibungslose menschliche Interaktion zu gewährleisten, gelten Ratenbegrenzungen ausschließlich für die Antworten der KI, nicht jedoch für Nachrichten, die zwischen den Teilnehmern ausgetauscht werden. Darüber hinaus setzt ChatGPT für Gruppen, an denen Nutzer unter 18 Jahren beteiligt sind, automatisch Inhaltsbeschränkungen durch – eine wichtige Schutzmaßnahme, die über die Kindersicherung verwaltet werden kann. OpenAI betrachtet diesen Pilotversuch als den ersten Schritt, ChatGPT von einem reinen Produktivitätswerkzeug für Einzelpersonen in einen geteilten digitalen Raum zu verwandeln. Die Erfahrungen der Nutzer in diesen vier anfänglichen Märkten werden dabei maßgeblich die zukünftige Expansion und Gestaltung des digitalen Raumes leiten.
Quellen
WWWhat's new
Axios
Cinco Días
Tom's Guide
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