Albaniens KI-Ministerin Diella: Ein Leuchtfeuer gegen Korruption?

Bearbeitet von: Veronika Radoslavskaya

Albanien hat einen revolutionären Schritt unternommen, indem es eine künstliche Intelligenz namens Diella zur Ministerin für öffentliche Auftragsvergabe ernannt hat. Premierminister Edi Rama präsentierte Diella, deren Name im Albanischen „Sonne“ bedeutet, als erstes virtuelles Kabinettsmitglied mit dem Ziel, Korruption zu bekämpfen und Transparenz in staatliche Verträge zu bringen.

Diese wegweisende Entscheidung zielt darauf ab, menschliche Vorurteile und korrupte Praktiken auszumerzen, die die Fortschritte Albaniens, insbesondere im Hinblick auf seine EU-Beitrittsambitionen, erheblich behindern. Diella, die zuvor als virtuelle Assistentin auf der e-Albania-Plattform fungierte und über eine Million Anfragen beantwortete, soll nun die Integrität und Effizienz bei der Vergabe staatlicher Aufträge gewährleisten. Die Einführung von Diella ist Teil einer umfassenderen Strategie Albaniens zur Integration von künstlicher Intelligenz in den öffentlichen Dienst.

Premierminister Rama äußerte die Vision, dass KI eines Tages das effizienteste Regierungsmitglied sein könnte, da sie frei von Vetternwirtschaft und Interessenkonflikten agiert. Diese Idee wird international diskutiert, wobei Länder wie Österreich die Potenziale von KI zur Korruptionsbekämpfung und zur Steigerung der Integrität im öffentlichen Sektor untersuchen. Die Europäische Kommission betont ebenfalls die Notwendigkeit, Korruption in Albanien konsequent zu bekämpfen; im Korruptionswahrnehmungsindex 2024 rangierte das Land auf Platz 80 von 180 Ländern, mit einem Anstieg von 5 Punkten im Vergleich zum Vorjahr auf 42 von 100 Punkten.

Trotz der innovativen Natur dieses Schrittes gibt es auch Skepsis. Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit der KI, Korruption oder Manipulation zu widerstehen, sowie Fragen zur menschlichen Aufsicht und zu den eingebauten Sicherheitsmechanismen bleiben bestehen. Kritiker äußern die Sorge, dass digitale Systeme bestehende Probleme möglicherweise nicht lösen, sondern lediglich schwerer nachvollziehbar machen könnten. Experten wie Sabine Köszegi betonen eine menschenzentrierte Perspektive bei der Entwicklung und Implementierung von KI, um sicherzustellen, dass ethische und moralische Aspekte berücksichtigt werden.

Die Ernennung von Diella markiert einen bedeutenden Moment in Albaniens Bestrebungen, seine Verwaltung zu modernisieren und die Herausforderungen der Korruption anzugehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese technologische Neuerung in der Praxis bewähren wird und ob sie den Weg für eine transparentere und integerere öffentliche Verwaltung ebnet. Die Entwicklung wird aufmerksam beobachtet, da sie als potenzielles Modell für andere Nationen dienen könnte, die ähnliche Probleme angehen wollen.

Quellen

  • Mashable India

  • Reuters

  • Anadolu Agency

  • TiranaPost

Haben Sie einen Fehler oder eine Ungenauigkeit festgestellt?

Wir werden Ihre Kommentare so schnell wie möglich berücksichtigen.

Albaniens KI-Ministerin Diella: Ein Leucht... | Gaya One