Audi bereitet die Einführung seines neuen, vollwertigen Luxus-SUVs, des Q9, für das Jahr 2026 vor. Dieses Modell soll eine direkte Antwort auf etablierte Konkurrenten wie den BMW X7 und den Mercedes-Benz GLS darstellen und markiert Audis strategische Neuausrichtung im Bereich der Elektrifizierung. Die Markteinführung des Q9 folgt auf jahrelange Erwartungen an ein größeres Premium-SUV-Angebot der Ingolstädter. Geoffrey Bouquot, Entwicklungschef bei Audi, bestätigte die Ankunft des Q9 für 2026, zeitgleich mit einer überarbeiteten Version des Q7. Beide Fahrzeuge werden auf der Premium Platform Combustion (PPC) basieren, einer flexiblen Architektur, die eine Bandbreite von Antriebsoptionen unterstützt. Dazu gehören konventionelle Benzin- und Dieselmotoren, Mild-Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Varianten. Diese Plattform wird auch für zukünftige Porsche-Modelle genutzt werden. Die PPC-Plattform bietet zudem Potenzial für Reichweitenverlängerungstechnologien, auch wenn Audi deren Einsatz im Q7 oder Q9 noch nicht bestätigt hat.
Diese Entwicklung spiegelt eine breitere Bewegung in der Automobilindustrie wider, da auch Porsche seine rein auf Elektroantrieb ausgerichtete Strategie für ein neues Siebensitzer-SUV überdenkt und stattdessen zunächst Verbrennungs- und Plug-in-Hybridvarianten einführen möchte. Sowohl Audi als auch Porsche haben ihre ursprünglichen Elektrifizierungsziele angepasst. Audi hat sein Ziel, bis 2032 ausschließlich auf Elektrofahrzeuge zu setzen, verworfen, während Porsche seine V8-Motoren voraussichtlich bis ins nächste Jahrzehnt beibehalten wird. Diese strategische Diversifizierung bei den Antriebsarten könnte sich als vorausschauend erweisen, insbesondere angesichts der aktuellen Diskussionen über das EU-weite Verbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035. Berichte deuten darauf hin, dass Plug-in-Hybride möglicherweise von diesem Verbot ausgenommen werden könnten. Dies ist ein zentraler Punkt in den Debatten, da führende Automobilmanager wie Ola Källenius von Mercedes-Benz und Oliver Zipse von BMW vor den wirtschaftlichen Folgen eines strikten Verbots warnen. Es besteht die Hoffnung, dass diese Bedenken bei der Überprüfung der EU-Gesetzgebung berücksichtigt werden.
Der Audi Q9 wird voraussichtlich über fünf Meter lang sein und mit einer Auswahl an leistungsstarken Benzinmotoren, einschließlich Sechs- und Achtzylindern sowie Plug-in-Hybrid-Optionen, auf den Markt kommen. Die Innenausstattung wird auf ein luxuriöses Ambiente mit viel Platz für bis zu sieben Passagiere ausgelegt sein. Die Markteinführung ist für Ende 2026 oder Anfang 2027 geplant, wobei die Einstiegspreise voraussichtlich bei rund 100.000 Euro beginnen werden. Die Entscheidung, weiterhin auf flexible Antriebstechnologien zu setzen, unterstreicht eine pragmatische Reaktion auf sich wandelnde Marktanforderungen und regulatorische Unsicherheiten. Anstatt sich ausschließlich auf die Elektromobilität zu konzentrieren, verfolgen Audi und Porsche einen diversifizierten Ansatz, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und sich an potenzielle Verschiebungen in den Kundenpräferenzen und im regulatorischen Umfeld anzupassen. Dies signalisiert eine breitere Verschiebung im Premium-Automobilsektor hin zu einer ausgewogeneren Antriebsstrategie.