ANA Holdings und Joby Aviation haben eine Partnerschaft angekündigt, um ab 2027 elektrische Senkrechtstarter (eVTOLs), sogenannte "Flugtaxis", in ganz Japan einzuführen. Geplant ist der Einsatz von über 100 fünfsitzigen Fluggeräten, wobei der Fokus zunächst auf Routen liegt, die Tokio mit den Flughäfen Narita und Haneda verbinden. Diese Initiative unterstreicht Japans Engagement für nachhaltige Luftfahrt, da die vollelektrischen Flugzeuge von Joby emissionsfrei und mit deutlich reduzierten Lärmpegeln operieren.
Die Partnerschaft baut auf einer langjährigen Zusammenarbeit auf, die durch erhebliche Investitionen von Toyota, insgesamt fast 900 Millionen US-Dollar, gestärkt wurde. Ein Joint Venture soll den Betrieb, die Infrastruktur und die Zulassungsverfahren regeln. Eine öffentliche Vorführung ist für die Osaka Expo im Oktober 2025 geplant und soll einen Ausblick darauf geben, wie diese Flugzeuge Reisezeiten drastisch verkürzen könnten – beispielsweise die Strecke vom Tokioter Stadtzentrum zum Flughafen Narita auf nur 15 Minuten. Branchenbeobachter sehen dies als entscheidenden Schritt für die fortschrittliche Luftmobilität (AAM) in Asien, um Herausforderungen durch überlastete Straßen und veraltete Infrastrukturen zu begegnen. Die eVTOLs von Joby sind für Kurzstreckenflüge konzipiert und können mit einer einzigen Ladung bis zu 240 Kilometer zurücklegen. Luftfahrtenthusiasten erwarten eine nahtlose Integration in Japans Hochgeschwindigkeitsbahnnetz, was die Effizienz des multimodalen Transports verbessern würde. Dennoch bleiben erhebliche regulatorische Hürden bestehen, da das japanische Luftfahrtamt diese neuartigen Flugzeuge für den kommerziellen Einsatz zertifizieren muss. Die Anpassung an Japans strenge Sicherheitsstandards, insbesondere angesichts der erdbebengefährdeten Geografie, erfordert eine sorgfältige Planung von Vertiports und Lärmschutzstrategien. Wirtschaftlich könnte diese Einführung den japanischen Luftfahrtsektor beleben. ANA sieht Flugtaxis nicht nur für Flughafenshuttles, sondern auch für interurbane Routen vor, was potenziell Veranstaltungen wie die Osaka Expo 2025 unterstützen könnte. Obwohl die Anfangspreise premium sein dürften, wird erwartet, dass der Service mit der Zeit zugänglicher wird. Umweltfreundlich unterstützen diese Elektroflugzeuge Japans Ziele der Klimaneutralität bis 2050. Die Modelle von Joby erzeugen Lärmpegel, die mit einem Gespräch in 30 Metern Entfernung vergleichbar sind, was sie für städtische Umgebungen geeignet macht. Experten weisen jedoch auf Überlegungen hinsichtlich der Lieferketten für Batterien und des Energiebedarfs hin, wobei Toyotas Beteiligung einen heimischen Vorteil bei der Herstellung von Elektroantriebssystemen bieten könnte. Während Konkurrenten wie Lilium und EHang ähnliche Technologien entwickeln, verschafft die Partnerschaft von Joby mit ANA eine starke Position auf dem asiatischen Markt. Die Zusammenarbeit umfasst die Einrichtung von Pilotenausbildungs- und Wartungszentren mit dem Ziel der Einsatzbereitschaft bis 2027. Die entscheidende Frage bleibt, ob Infrastrukturinvestitionen, wie Dach-Vertiports, mit den technologischen Fortschritten Schritt halten werden. ANA-Führungskräfte äußern sich optimistisch und verweisen auf die staatliche Unterstützung für Innovationen, und dieses Unterfangen könnte globale Maßstäbe für die AAM-Akzeptanz setzen. Die asiatisch-pazifische Region wird bis 2028 voraussichtlich ein Marktwachstum von über 33 % verzeichnen, was die Bedeutung dieser Entwicklung unterstreicht.