Die globale kulinarische und bioaktive Bedeutung des Ingwers (Zingiber officinale)
Bearbeitet von: Olga Samsonova
Die aromatische Knolle des Ingwers, botanisch Zingiber officinale, spielt eine zentrale Rolle in globalen Küchen, von einfachen Vorspeisen bis hin zu komplexen Suppen. Ein beliebtes, unkompliziertes Gericht ist die Kombination aus Speck, Datteln und Blätterteig, die häufig als zügiger Appetizer dient. Insbesondere in der kühleren Jahreszeit erfreut sich die cremige Kürbissuppe großer Beliebtheit, deren charakteristisches Aroma maßgeblich durch die Zugabe von frischem Ingwer bestimmt wird. Dieses Rhizom, das eng mit der Kurkuma verwandt ist, verdankt seine intensive, scharfe Note bioaktiven Verbindungen, allen voran dem Gingerol.
Historische Aufzeichnungen belegen, dass Ingwer seit über 2.000 Jahren eine grundlegende Geschmacksbasis in den kulinarischen Traditionen Asiens darstellt, wobei China und Indien als Ursprungsregionen gelten. Die chemische Signatur des Ingwers, dominiert von Gingerolen, ist Gegenstand intensiver Forschung in der modernen Ernährungswissenschaft. Die Hauptkomponente, das 6-Gingerol, welches nach Angaben des Komitees für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) den größten Anteil ausmacht, besitzt nachweislich starke antioxidative Eigenschaften, die Zellen vor Schäden durch freie Radikale schützen können. Darüber hinaus wird die entzündungshemmende Wirkung des Ingwers unterstützt, da Gingerole die Freisetzung entzündungsfördernder Botenstoffe im Körper hemmen können, was bei chronischen Zuständen wie Arthritis von Nutzen sein kann.
Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass Gingerole eine schmerzlindernde Wirkung entfalten können, vergleichbar mit Acetylsalicylsäure, und sie könnten eine Rolle bei der Reduzierung von Übelkeit spielen, indem sie Rezeptoren im Brechzentrum blockieren, was insbesondere im Kontext der Chemotherapie untersucht wird. Die EMA stuft getrocknetes Ingwerpulver als „gut etabliert“ für die Vorbeugung von Reisekrankheit und Erbrechen ein. Die Verbreitung des Ingwers erfolgte über antike Handelsrouten; ursprünglich aus Südostasien stammend, wurde er bereits um 500 v. Chr. in China angebaut und dort sowohl für Speisen als auch für Heilzwecke genutzt. In Japan fand er im 8. Jahrhundert seinen Weg in kulinarische Schriften, wo er heute als eingelegter Bestandteil von Sushi (Gari) unverzichtbar ist.
Während der Römerzeit galt Ingwer als ein solches Statussymbol, dass sein Wert zeitweise dem einer lebenden Ziege entsprach, bevor seine Popularität mit dem Untergang des Römischen Reiches vorübergehend abnahm. Die Vielseitigkeit des Ingwers zeigt sich in seiner Anwendung als Universalgewürz, das weit über die asiatischen Grenzen hinausreicht. Neben seiner Präsenz in indischen und chinesischen Gerichten ist er ein wesentlicher Bestandteil von Gewürzmischungen wie dem äthiopischen Berbere und dem marokkanischen Ras el-Hanout. Die moderne Ernährungswissenschaft bestätigt die traditionellen Annahmen zur Verdauungsförderung und betont die antibakterielle Aktivität gegen Pathogene wie E.coli. Obwohl Gingerole thermisch labil sind und sich bei starker Hitze zersetzen können, zeigt die Forschung, dass Kochen die gesunde Wirkung nicht vollständig negiert. Die Wurzel, die botanisch zu den Gemüsesorten zählt, dient aufgrund ihres intensiven Geschmacks als prägnantes Würzmittel in zahlreichen globalen Rezepturen, von herzhaften Currys bis hin zu süßen Backwaren.
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Quellen
eldiario.es
elDiario.es
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