Chrononutrition: Essen im Einklang mit Ihrer inneren Uhr

Bearbeitet von: Olga Samsonova

Chrononutrition, ein aufstrebendes Feld der Ernährungsforschung, betont die Bedeutung des Timings von Mahlzeiten für die Optimierung von Verdauung, Stoffwechsel und allgemeinem Wohlbefinden. Dieser Ansatz synchronisiert die Nahrungsaufnahme mit den natürlichen zirkadianen Rhythmen des Körpers, den sogenannten inneren Uhren, die eine Vielzahl von physiologischen Prozessen steuern, darunter Stoffwechsel, Hormonproduktion und Schlaf-Wach-Zyklen. Die Wissenschaft zeigt, dass nicht nur die Art der Lebensmittel, sondern auch der Zeitpunkt ihrer Aufnahme einen erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit hat. Studien deuten darauf hin, dass eine späte erste Mahlzeit des Tages das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann, wobei jede Stunde Verzögerung das Risiko um etwa 6 % steigert. Ebenso ist das späte Abendessen, insbesondere nach 21 Uhr, mit einem erhöhten Risiko für zerebrovaskuläre Erkrankungen verbunden.

Die Grundidee der Chrononutrition ist, dass unser Körper zu verschiedenen Tageszeiten unterschiedlich auf Nahrung reagiert. Während der aktiven Phasen des Tages ist unser Stoffwechsel aufnahmebereiter und die Verdauungsenzyme sind aktiver. Daher wird empfohlen, die Hauptmahlzeiten auf diese Zeiten zu legen. Ein reichhaltiges, protein- und kohlenhydratreiches Frühstück innerhalb einer Stunde nach dem Aufwachen kann den Stoffwechsel ankurbeln und Energie für den Tag liefern. Das Mittagessen sollte die nahrhafteste Mahlzeit sein, da die Verdauung zu dieser Zeit am stärksten ist. Im Gegensatz dazu sollte das Abendessen leicht ausfallen oder sogar optional sein, um den Körper nicht übermäßig zu belasten, da er sich nachts auf Ruhe und Reparatur einstellt.

Das Vermeiden von späten Mahlzeiten und Snacks, insbesondere kurz vor dem Schlafengehen, ist entscheidend, da der Körper dann Nährstoffe schlechter verarbeiten kann und dies den Schlaf beeinträchtigen kann. Die Einhaltung eines konsistenten Essensplans unterstützt die innere Uhr und hilft, Appetit, Verdauung und Hormonhaushalt zu regulieren, was sich positiv auf die Schlafqualität und das Energielevel auswirken kann. Die Forschung im Bereich der Chrononutrition ist noch relativ jung, aber die Ergebnisse sind vielversprechend. Sie deuten darauf hin, dass die Anpassung der Essenszeiten an die körpereigenen Rhythmen nicht nur zur Gewichtsregulierung beitragen, sondern auch die metabolische Gesundheit verbessern und das Risiko für chronische Krankheiten wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann. Ein früherer Essenszeitpunkt und eine längere nächtliche Fastenperiode könnten demnach positive Auswirkungen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit haben. Die Berücksichtigung individueller Chronotypen, also der persönlichen inneren Uhr, ist dabei essenziell für die Entwicklung personalisierter Ernährungsstrategien.

Quellen

  • Doctissimo

  • FSHN25-2/FS464: Chrononutrition: Optimizing Individualized Nutrition with Circadian Rhythm

  • Chrononutrition: Timing of meals matters for your health

  • Chrononutrition is 2025’s wellness trend to watch—and it’s time to get on board

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