Fünftes Rotes-Meer-Filmfestival eröffnet mit „Giant“ unter der Schirmherrschaft von Sean Baker

Bearbeitet von: An goldy

Das fünfte Jubiläum des Internationalen Filmfestivals am Roten Meer (RSIFF) findet vom 4. bis 13. Dezember 2025 im historischen Viertel Al-Balad in Dschidda statt. Diese Veranstaltung, die 2019 im Rahmen der saudischen „Vision 2030“ zur Diversifizierung der Wirtschaft ins Leben gerufen wurde, positioniert sich als ein kultureller Knotenpunkt zwischen Ost und West. Die vierte Ausgabe des Festivals zog über 40.000 Besucher und 7.000 akkreditierte Gäste an, was seine wachsende Bedeutung für das regionale Kino unterstreicht.

Die feierliche Eröffnung wird der Vorführung des biografischen Sportdramas „Giant“ des Regisseurs Rowan Athale gewidmet sein. Der Film beleuchtet die Geschichte von Prince Naseem Hamed, einem Federgewichts-Boxweltmeister mit jemenitischen Wurzeln, der trotz Rassismus und Vorurteilen weltweite Anerkennung erlangte. Die Hauptrolle des Hamed wird von Amir El-Masry verkörpert, während Pierce Brosnan seinen Trainer Brendan Ingle darstellt. Faisal Baltiur, der Generaldirektor der Red Sea Film Foundation, beschrieb Hameds Werdegang als eine „Reise der Beharrlichkeit, die Generationen inspiriert und den Stolz auf die eigene Identität widerspiegelt“.

In diesem Jahr wurde der renommierte Regisseur Sean Baker zum Juryvorsitzenden des Festivals ernannt. Baker, bekannt für seine unabhängigen Werke über marginalisierte Gemeinschaften, schrieb 2025 Geschichte, als er mit seinem Film „Anora“ vier Oscars gewann – in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bestes Originaldrehbuch und Bester Schnitt. Bei der Entgegennahme der Auszeichnung für die Regie sprach sich Baker eindringlich für die Kinosäle aus und betonte, dass „Kinos, insbesondere unabhängige, ums Überleben kämpfen“.

Die neue Direktorin für internationale Programme, Fionnuala Halligan, kuratiert das Programm und erweitert den Fokus des Festivals gezielt auf asiatisches Kino, zusätzlich zu den arabischen und afrikanischen Beiträgen. Dies steht im Einklang mit der Mission der Red Sea Film Foundation, die seit ihrer Gründung im Jahr 2021 über 280 Projekte aus Asien, Afrika und dem Nahen Osten gefördert hat. Im Hauptwettbewerb „Red Sea: Competition“ werden insgesamt 16 Filme gezeigt, wobei der Anteil europäischer und lateinamerikanischer Produktionen zugunsten regionaler Filmemacher bewusst begrenzt ist. Zu den bemerkenswerten internationalen Beiträgen zählen die libanesische Produktion „A Sad and Beautiful World“ von Cyril Aris und mehrere palästinensische Werke.

Das Festival agiert weiterhin in einem sensiblen kulturellen Umfeld Saudi-Arabiens, ungeachtet der zuvor proklamierten Politik der „Null-Zensur“. In der Sektion „International Showcase“ werden Werke von Mamoru Hosoda („The Boy and the Heron“) und Olivier Assayas („Suspended Time“) präsentiert. Die Red Sea Souk, der Marktteil des Events, wird 40 Projekte im Rahmen des Pitching-Marktes vorstellen und damit die Position Dschiddas als Anziehungspunkt für die regionale Filmindustrie weiter festigen.

9 Ansichten

Quellen

  • Variety

  • Red Sea film festival hopes for knockout 2025 edition as Middle East cinema ramps up international profile - Screen Daily

  • Red Sea International Film Festival 2024: Everything You Need To Know

Haben Sie einen Fehler oder eine Ungenauigkeit festgestellt?

Wir werden Ihre Kommentare so schnell wie möglich berücksichtigen.