Das Astra Film Festival 2025 (AFF) bietet dem Publikum in ganz Rumänien eine digitale Fortsetzung seines Programms. Eine sorgfältig kuratierte Auswahl von 34 Dokumentarfilmen steht nun online zur Verfügung. Diese exklusive Möglichkeit, die Höhepunkte des Hauptfestivals in Sibiu nachzuerleben, besteht noch bis zum 9. November. Damit wird der Zugang zu den gezeigten Werken über die physische Veranstaltung hinaus erweitert und das Filmerlebnis landesweit zugänglich gemacht.
Zu den präsentierten Werken zählen zahlreiche Produktionen, die von Kritikern und Jurys hoch gelobt wurden. Hervorzuheben sind beispielsweise „Auf dem Weg nach Westen, nach Sapata“, dessen Regisseur David Bim die Auszeichnung für die beste Regie erhielt, sowie „Helle Zukunft“ von der Filmemacherin Andra McMasters. Die 34 Titel sind thematisch gegliedert, um den Zuschauern die Navigation zu erleichtern. Die behandelten Themen sind dabei hochaktuell und brisant: Sie reichen von der Krise der Männlichkeit über die Rolle der Presse im Zeitalter von Falschmeldungen bis hin zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der westlichen Welt.
Ein besonders bemerkenswertes Beispiel für die inhaltliche Tiefe ist der Film „Das große Ganze“ der Regisseurin Aminatu Eshar. Dieses Werk, das in der Sektion „Neue Stimmen“ vorgestellt wurde, setzt sich tiefgehend mit komplexen Themen wie Rasse, Kolonialismus, Geschichte und Erinnerung auseinander. Die thematische Bandbreite unterstreicht den Anspruch des AFF, gesellschaftlich relevante Diskurse anzustoßen und neue Perspektiven zu eröffnen.
Das 1993 ins Leben gerufene Astra Film Festival gilt als das traditionsreichste Filmereignis Rumäniens und zählt zu den angesehensten europäischen Veranstaltungen im Bereich des Non-Fiction-Kinos. In diesem Jahr bewies das Festival seine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit. Die Hauptveranstaltung, die vom 17. bis zum 26. Oktober in Sibiu stattfand, bot ein Rekordprogramm von neun Tagen Dauer mit über 70 Dokumentarfilmen. Die jetzige Online-Präsentation stellt eine strategische Erweiterung dar, da nach der Preisverleihung zwei Drittel der gezeigten Filme landesweit zum Streaming freigegeben wurden.
Die Organisatoren betonen, dass der Dokumentarfilm ein essenzielles Werkzeug für die kollektive Reflexion darstellt. Wie bereits der Gründer, Dumitru Budrala, hervorhob, dient die Veranstaltung traditionell als Quelle der Klarheit und Wahrheit. Um diesen Zugang zu ermöglichen, wurden klare Teilnahmegebühren festgelegt: Der Online-Zugang kostet 25 Lei pro Einzelansicht eines Films, während ein vollständiges Abonnement, das die gesamte Kollektion freischaltet, für 150 Lei erhältlich ist.
