Der thailändische Horrorfilm „Attack 13“ über Rache und Trauma startet auf Netflix

Bearbeitet von: Anulyazolotko Anulyazolotko

Der neueste Schocker aus Thailand, der Horrorfilm „Attack 13“ unter der Regie von Tawiwat Wanta, ist ab sofort für das Publikum auf der Streaming-Plattform Netflix zugänglich. Nachdem der Film bereits in den Kinos lief und auf diversen Festivals gezeigt wurde, erfolgte nun die Veröffentlichung auf der populären Plattform. Dieses Filmprojekt verwebt auf meisterhafte Weise die düstere Thematik des schulischen Mobbings – ein in Thailand wie weltweit relevantes Problem – mit einer spannungsgeladenen übernatürlichen Vergeltung und einer Kette rätselhafter Todesfälle. Es bietet dem Zuschauer ein eindringliches und visuell starkes Erlebnis im Bereich der asiatischen Geistergeschichten.

Für das 13 Studio markiert dieser Film das Debüt als erster Langspielfilm unter der Leitung von Wanta, der bereits durch die „Death Lord“-Franchise Bekanntheit erlangte. Die Handlung konzentriert sich auf Jindhra, eine Austauschschülerin, die sich dem Volleyballteam der Schule anschließt. Unmittelbar gerät sie dort in einen heftigen Konflikt mit der lokalen „Königin der Schule“, Bussaba, verkörpert von Nichapalak Thongkham. Bussaba herrschte auf dem Campus wie ein Mafia-Boss und demütigte Mitschülerinnen auf brutale Weise, wobei Erpressung und physische Gewalt an der Tagesordnung standen. Die Darstellung dieser toxischen Hierarchie bildet die Grundlage für die spätere übernatürliche Katastrophe.

Die Spannungen kulminierten, als Bussaba aufgrund akademischer Schwierigkeiten ihre Zukunftsperspektiven verlor und sich daraufhin im Turnsaal am Basketballkorb erhängte. Doch der Tod brachte keine Ruhe: Ein unheilvolles Ritual der schwarzen Magie, ausgeführt von einem Trauernden, rief Bussabas rachsüchtigen Geist zurück. Ab diesem Punkt verschiebt sich die Erzählung abrupt in das Genre des Thrillers und des mystischen Horrors. Die wiedererstandene Bussaba beginnt, Jindhra und ihre Freundinnen zu jagen. Ihnen bleiben lediglich drei Tage, um den Geist zu vertreiben, bevor er ihr Leben fordert.

Regisseur Wanta beweist sein Können in der Inszenierung der Verfolgungsszenen, wobei er unterschiedliche Schauplätze nutzt, die von beengten, verschlossenen Autos bis hin zu den feuchten Umkleidekabinen der Schule reichen. Geschickt verbindet er dabei die Bilder alter schamanischer Magie – oft tief in der thailändischen Kultur verwurzelt – mit dem modernen, oberflächlichen Teenager-Alltag. Filmische Entscheidungen, wie der konsequente Einsatz kalter Farbtöne in den Schulszenen und dunkler, beinahe monochromer Paletten bei Nacht, verstärken die bedrückende Stimmung merklich und schaffen eine klaustrophobische Atmosphäre. Darüber hinaus beleuchtet der Film scharfsinnig die Themen elterlicher Vernachlässigung und das kollektive Versagen der Lehrkräfte, das Leid der Schüler wahrzunehmen – ein entscheidender sozialer Hintergrund, der die Eskalation der Gewalt erst ermöglicht.

Obwohl das Drehbuch stellenweise Unebenheiten aufweist und die Fülle an Computergrafik nicht immer überzeugt, fesselt der Film das Publikum durch sein rasantes Tempo und überraschende, gut platzierte Wendungen, insbesondere im dritten Akt. „Attack 13“ dient als nachdenkliche Reflexion darüber, inwiefern äußere Erscheinungsformen von Aggression und Angst lediglich innere Brüche und ungelöste Traumata widerspiegeln. Das beunruhigende Finale des Films, in dem Bussaba anscheinend den Körper von Jindhra übernimmt und Hong sich ihr unterwirft, sendet eine klare Botschaft: Der Kreislauf des Traumas kann ohne eine tiefgreifende innere Aufarbeitung nicht durchbrochen werden, sondern schließt sich stattdessen, wobei das Opfer selbst zum Täter wird.

Quellen

  • Revista Bula

  • Film Review: Attack 13 (2024) by Taweewat Wantha - IMDb

  • Attack 13 (2025) - IMDb

  • Attack 13 - Film Society of Lincoln Center

  • Ataque 13 - Filme 2025 - AdoroCinema

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