Orelsan: „Yoroi“ – Ein Film über japanische Mystik und die Flucht vor dem Ruhm

Bearbeitet von: Anulyazolotko Anulyazolotko

Der französische Künstler Orelsan, bürgerlich Aurélien Cotentin, der aus Alençon stammt, kündigte im Oktober 2025 zwei umfangreiche, eng miteinander verwobene, aber dennoch eigenständige kreative Unternehmungen an. Sein fünftes Studioalbum, betitelt „La Fuite en avant“ (Die Flucht nach vorn), soll am 7. November 2025 erscheinen. Dieses musikalische Werk umfasst 17 Titel und markiert eine bewusste Rückkehr zu seinen Wurzeln, nachdem sein vorheriges Album „Civilisation“ im Jahr 2023 große Erfolge feierte.

Fast zeitgleich mit der Musikankündigung feierte Orelsans filmisches Debüt „Yoroi“ (Rüstung) am 29. Oktober 2025 Premiere. Bei diesem Projekt agierte Orelsan nicht nur als Hauptdarsteller, sondern war auch maßgeblich als Co-Autor des Drehbuchs beteiligt. Die Regie übernahm David Tomaszewski, mit dem der Künstler bereits bei der Gestaltung seiner Musikvideos zusammengearbeitet hatte. Der Film entführt das Publikum in ein Fantasiegenre, das stark von Elementen der japanischen Mystik durchdrungen ist.

Orelsan verkörpert im Film die Figur Aurélien, einen Musiker, der durch unaufhörliche Tourneen erschöpft ist. Er beschließt, gemeinsam mit seiner schwangeren Ehefrau Nanako, gespielt von Clara Choi, in die ländliche Abgeschiedenheit Japans zu ziehen, um dort Ruhe zu finden. Die erhoffte Stille wird jäh unterbrochen, als Aurélien in einem alten Brunnen eine antike Samurai-Rüstung entdeckt. Diese Entdeckung erweckt mythische Kreaturen aus der japanischen Folklore zum Leben: die Yokai. Der Titel „Yoroi“ selbst ist die japanische Bezeichnung für „Rüstung“.

Dieses filmische Erlebnis thematisiert persönliche Ängste des Künstlers, insbesondere die Sorge vor dem Vatersein und die Müdigkeit, die der Ruhm mit sich bringt. Orelsan betont, dass das Album „La Fuite en avant“ zwar unabhängig vom Film „Yoroi“ gehört werden kann, jedoch die thematischen Stränge beider Werke sowie vier ursprünglich für den Film komponierte Lieder ein kohärentes narratives Universum schaffen. Dieses Vorgehen unterstreicht Orelsans Ambition, ganzheitliche, vielschichtige Welten zu erschaffen, in denen sich die einzelnen Bestandteile gegenseitig ergänzen.

Die musikalische Platte zeichnet sich durch eine eklektische Mischung von Gastkünstlern aus, was die Breite seiner kreativen Horizonte widerspiegelt. Zu den bemerkenswerten Kollaborationen zählen die französischen Rapper Yamê und SDM, die südkoreanische K-Pop-Gruppe Fifty Fifty sowie die überraschende Beteiligung von Thomas Bangalter, bekannt vom legendären Duo Daft Punk. Auch Lilas, die als Ikura des japanischen Duos Yoasobi bekannt ist, ist auf dem Album vertreten, was die internationale Reichweite des Projekts verdeutlicht.

Zur Bewerbung des Films „Yoroi“ organisierte Orelsan im Oktober 2025 eine Reihe von Sondervorstellungen in Frankreich, darunter ausverkaufte Events in Caen am 2. Oktober und im Pariser Grand Rex am 16. Oktober. Diese doppelte Veröffentlichung – Kino und Musik – stellt einen einzigen, umfassenden Akt künstlerischer Selbstverwirklichung dar. Die Verschmelzung verschiedener Medienformate ermöglicht es dem Publikum, die Transformation persönlicher Erfahrungen in eine fesselnde Erzählung zu verfolgen, die auf verschiedenen Ebenen zugänglich ist und an die künstlerische Laufbahn Orelsans anknüpft, die 2009 mit dem Album „Perdu d'avance“ begann.

Quellen

  • Le Huffington Post

  • Charts in France

  • Sortir à Paris

  • BFMTV

Haben Sie einen Fehler oder eine Ungenauigkeit festgestellt?

Wir werden Ihre Kommentare so schnell wie möglich berücksichtigen.