Die siebzehnte Ausgabe des CiBRA Filmfestivals in Toledo wurde mit der Premiere des neuen Films von Regisseurin Isabel Coixet, „Tres adioses“ (Drei Abschiede), feierlich eröffnet. Die Auftaktveranstaltung fand am 27. Oktober 2025 statt. Als traditioneller Hauptschauplatz für die Vorführungen diente das Nationale Krankenhaus für Gelähmte (Hospital Nacional de Parapléjicos). Das renommierte Filmereignis wird sich über fast zwei Wochen erstrecken und endet am 8. November.
Die Macher präsentierten das Werk als eine Hymne an das Dasein, die das Publikum dazu anregen soll, sich auf die wirklich wesentlichen Aspekte des Lebens zu besinnen. Diese Eröffnung legte den Grundstein für eine Reihe mit Spannung erwarteter Premieren, darunter Beiträge von Javier Veiga und David Trueba. Die Eintrittskarten für diese Vorstellungen waren bereits im Vorverkauf auf großes Interesse gestoßen und schnell vergriffen. Das CiBRA Festival, das große Kino-Highlights mit literarischer Meisterschaft verbindet, festigt damit weiterhin die Position Toledos als bedeutendes kulturelles Zentrum.
Die italienisch-spanische Koproduktion basiert auf dem posthumen, halbbiografischen Roman „Tre ciotole“ (Drei Schalen) der italienischen Autorin und Aktivistin Michela Murgia. Die Handlung dreht sich um das Ehepaar Marta (gespielt von Alba Rohrwacher) und Antonio (Elio Germano), deren Leben nach einem unbedeutenden Streit eine tiefgreifende Wende nimmt. Als eine schwerwiegende Diagnose am Horizont auftaucht, verändert sich der gewohnte Lauf der Dinge radikal: Das Essen schmeckt intensiver, Musik berührt die Seele stärker, und der neu erwachte Lebenswille verdrängt die anfängliche Angst. Es handelt sich um eine Liebesgeschichte, die rückwärts erzählt wird, in der die Protagonistin lernt, das Leben angesichts seiner Endlichkeit wertzuschätzen.
Regisseurin Coixet, bekannt für Werke wie „La librería“ (2017) und „Nieva en Benidorm“ (2020), greift in ihrem neuesten Film erneut ihre zentralen Themen auf: Beziehungen, das Vermächtnis und die Kunst des Abschiednehmens. Der in Rom gedrehte Film vermeidet melodramatische Klischees und bevorzugt stattdessen eine zurückhaltende Erzählweise, in der Pausen und Blicke eine gewichtige Bedeutung erhalten. Bemerkenswert ist, dass das CiBRA Festival, das traditionell Filme mit adaptierten Drehbüchern in den Fokus rückt, in diesem Jahr der ersten Filmregisseurin, Alice Guy, durch sein Alice Guy Forum eine besondere Ehre erweist.
Der Erfolg der Vorverkäufe für die weiteren Vorführungen belegt, dass die Gesellschaft nicht der Realitätsflucht sucht, sondern eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den Signalen des Lebens wünscht, um einen Weg zu Harmonie und erfüllter Erfahrung zu finden. Das Werk über die Akzeptanz der Zerbrechlichkeit des Daseins und die Neubewertung von Werten, gerade wenn äußere Stützen wegbrechen, ist ein starker Impuls zur inneren Einkehr für jeden Zuschauer.
