Die zwanzigsten, also die Jubiläums-Filmfestspiele von Rom, die vom 15. bis zum 26. Oktober 2025 stattfanden, schlossen mit der Vergabe ihrer Hauptpreise ab. Das Event, das im Komplex des Auditorium Parco della Musica abgehalten wurde, hat einmal mehr seine Bedeutung als internationale Plattform für die Entdeckung neuer Talente im Filmbereich unter Beweis gestellt. Die diesjährige Ausgabe war von einer besonders festlichen Atmosphäre geprägt und bestätigte Roms Stellung als wichtiger Treffpunkt für Filmschaffende aus aller Welt.
Die höchste Auszeichnung des Festivals, der Preis „Progressives Kino“ für den besten Film, ging an das taiwanesisch-amerikanische Drama „Left-Handed Girl“. Regie führte Shi-Ching Tzou, die bei diesem Projekt auch als Co-Autorin des Drehbuchs und Produzentin fungierte. Ihr langjähriger Partner Sean Baker unterstützte sie dabei als Co-Autor, Cutter und ebenfalls als Produzent. Der Film erzählt die bewegende Geschichte einer alleinerziehenden Mutter, die verzweifelt darum kämpft, die finanziellen Schwierigkeiten und die damit einhergehende Mutlosigkeit zu überwinden. Die Jury würdigte insbesondere die sensible und authentische Darstellung dieser existenziellen Herausforderungen.
Unter dem Vorsitz der renommierten Schauspielerin Paola Cortellesi zeichnete die Jury weitere herausragende Leistungen aus. Als bester Regisseur wurde Wang Tong für sein Werk „Chang ye jiang jin“ geehrt. Die Auszeichnung „Monica Vitti“ für die beste weibliche Hauptrolle erhielt Jasmine Trinca für ihre beeindruckende Leistung in dem Film „Gli occhi degli altri“. Der Preis „Vittorio Gassman“ für die beste männliche Hauptrolle ging an den Schauspieler Anson Boon für seine Darstellung in dem Streifen „Good Boy“. Erstmals wurde bei dieser Ausgabe auch ein Preis für den besten Dokumentarfilm vergeben, den Egor Troyanovsky für seine Produktion „Kuba und Alaska“ entgegennehmen durfte.
Das Festival zollte auch den Veteranen der Filmindustrie Tribut und würdigte deren Lebenswerk. Der britisch-irische Produzent Lord David Puttnam erhielt die Ehrenauszeichnung „Für Verdienste in der Industrie“. Die Preise für das Lebenswerk gingen an Richard Linklater und Jafar Panahi, zwei Meister ihres Fachs, deren Einfluss auf das moderne Kino unbestreitbar ist. Darüber hinaus wurde Nia DaCosta mit dem „Progressive Anerkennungspreis für Karriereleistungen“ ausgezeichnet, was ihre aufstrebende Rolle in der Branche hervorhob.
Die Jubiläumsausgabe präsentierte insgesamt 436 Filmvorführungen, darunter 198 Filme aus 38 verschiedenen Ländern, was die internationale Reichweite des Festivals eindrucksvoll belegte. Die Gesamtbesucherzahl belief sich auf beachtliche 116.503 Personen. Eröffnet wurde das Festival mit der Komödie „Life Goes This Way“ von Riccardo Milani. Den Abschluss bildeten die finalen Episoden der Serie „Vita da Carlo“ von Carlo Verdone, die das Publikum begeisterten und einen stimmungsvollen Ausklang der diesjährigen Festspiele markierten.
