Kleidung, Träume und Begehren: Die FIT-Ausstellung erforscht die Verbindung zwischen Mode und Psyche

Bearbeitet von: Екатерина С.

Das Museum des Fashion Institute of Technology (FIT) in New York präsentiert eine wegweisende Ausstellung, die sich der tiefgreifenden Verbindung zwischen der Wahl unserer Kleidung und inneren psychologischen Abläufen widmet. Die Schau mit dem Titel „Kleidung, Träume und Begehren: Mode und Psychoanalyse“ beleuchtet, wie unsere Garderobe zu einem Spiegel unserer Innenwelt und unserer unbewussten Sehnsüchte wird, betrachtet aus der Perspektive verschiedener psychoanalytischer Schulen. Es handelt sich hierbei nicht nur um eine Präsentation von Modeexponaten, sondern um eine tiefgehende Untersuchung, wie Kleidung unser Selbstverständnis von den frühesten Phasen der Persönlichkeitsentwicklung an formt und reflektiert.

Kuratiert wurde das Projekt von Dr. Valerie Steele, der Direktorin des FIT Museums, die von der Kritikerin Suzy Menkes treffend als „Freud der Mode“ bezeichnet wurde. Die Vorbereitung dieser Ausstellung sowie des begleitenden Buches nahm mehr als fünf Jahre in Anspruch. Diese intensive Arbeit erforderte eine umfassende Auseinandersetzung mit der Entwicklung psychoanalytischer Ideen zu den Themen Körper, Sexualität und Unbewusstes.

Die umfangreiche Sammlung umfasst etwa 100 Exponate, die einen weiten historischen Bogen von den 1880er Jahren bis in die Gegenwart spannen. Vertreten sind dabei ikonische Namen der Modewelt, darunter Gabrielle Chanel, Azzedine Alaïa, Alexander McQueen, Jean-Paul Gaultier, Rick Owens, Thierry Mugler, Vivienne Westwood sowie Gianni und Donatella Versace.

Die Ausstellung ist sowohl chronologisch als auch thematisch aufgebaut. Sie beginnt mit dem persönlichen Stil Sigmund Freuds und seinen bahnbrechenden Ideen zur Sexualität. Im weiteren Verlauf werden komplexe Konzepte wie das „Spiegelstadium“ von Jacques Lacan und das „Haut-Ich“ von Didier Anzieu behandelt. Dies ermöglicht es den Besuchern, nachzuvollziehen, wie die wachsende Popularität der Psychoanalyse in die Modevorstellungen der Menschen einsickerte und wie persönliche Freiheit durch Kleidung zum Ausdruck gebracht wurde. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der modernen Tendenz zu nicht-binären und genderfluiden Konzepten, was sich in Modellen widerspiegelt, die die Grenzen zwischen „männlich“ und „weiblich“ bewusst verwischen.

Die feierliche Eröffnung dieses bedeutenden kulturellen Ereignisses fand am 10. September 2025 statt. Die Öffentlichkeit hat die Möglichkeit, die Ausstellung bis zum 4. Januar 2026 zu besuchen. Darüber hinaus ist für den 14. November 2025 ein großes Symposium unter dem Titel „Mode und Psychoanalyse“ angesetzt. Dieses Treffen ist das 34. Symposium, das das FIT Museum veranstaltet. Hochkarätige Teilnehmer, darunter die Schauspielerin und Aktivistin Lauren Lux, die Designerin Bella Freud, sowie die Psychoanalytiker Patricia Gherovici und Shimon Segre-Reinach, werden erwartet.

Der Historiker Peter Gay bemerkte einst: „Wir alle sprechen die Sprache Freuds, ob wir es wissen oder nicht.“ Diese Ausstellung belegt eindrucksvoll, dass die Modewelt ein lebendiges Beispiel für diese Aussage ist. Die Veranstaltung, die vom FIT Museum Council und der Kobi Foundation unterstützt wird, lädt dazu ein, Kleidung als essenzielles Werkzeug zur Selbsterkenntnis und zum Ausdruck der eigenen Persönlichkeit zu betrachten.

Quellen

  • The Guardian

  • Dress, Dreams, and Desire: Fashion and Psychoanalysis

  • Exhibition: Dress, Dreams, and Desire: Fashion and Psychoanalysis — Opens

  • Fashion and Psychoanalysis Symposium

  • DRESS, DREAMS & DESIRE: FASHION & PSYCHOANALYSIS

  • Fashion meets Freud. A new exhibit explores clothes through a psychoanalytic lens

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