Bestseller setzt auf Textilrecycling und stärkt Kreislaufwirtschaft

Bearbeitet von: Katerina S.

Bestseller, ein führendes Modeunternehmen, integriert recyceltes Polyester aus Textilabfällen in seine Lieferkette. Die Marke Only hat ihr Jersey-Programm überarbeitet und Basistops auf recyceltes Polyester umgestellt, das aus Textilabfällen gewonnen wird. Diese neuen Artikel sind seit September 2025 erhältlich.

Die Initiative ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Only, dem Textilrecyclingunternehmen RE&UP und dem türkischen Bekleidungshersteller Deniz. RE&UP ist spezialisiert auf innovative Recyclingtechnologien und stellt Fasern wie "Next-Gen Polyester" her, die die gleiche Leistung wie herkömmliche Fasern aufweisen. Pernille Tøttrup, Sourcing Process Manager bei Only, erklärt, dass dieser Prozess die Herstellung von Kleidungsstücken aus abgetragener Kleidung und Textilabfällen aus der Produktion ermöglicht, wobei die Leistungsfähigkeit und Haltbarkeit von neuem Polyester erhalten bleibt. Die erste Produktionscharge umfasste 11 Artikel, darunter über 100.000 T-Shirts, die mit recyceltem Polyester von RE&UP gefertigt wurden.

Bestseller hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 eine Million Tonnen Textilabfälle zu verarbeiten. Only reiht sich damit in die Bemühungen anderer Bestseller-Marken wie Jack & Jones ein, die ebenfalls recycelte Materialien in ihre Kollektionen integrieren. Dorte Rye Olsen, Head of Sustainability bei Bestseller, betont, dass das Unternehmen seinen Materialansatz aktiv neu gestaltet und dabei den Vorrang auf Bio-Baumwolle und recyceltes Polyester legt. Die Technologie von RE&UP ermöglicht die Trennung von Mischgeweben und die Umwandlung von Rohmaterialien in neue Garne, was Bestsellers Fokus auf die Reduzierung des Bedarfs an neuen Materialien und die Förderung von Kreislaufproduktionssystemen unterstützt.

Die deutsche Textil- und Modebranche arbeitet ebenfalls an der Etablierung eines nachhaltigen Rücknahmesystems für Textilien, um die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die erweiterte Herstellerverantwortung (EPR), die Hersteller stärker in die Verantwortung für den Lebenszyklus ihrer Produkte einbezieht. Die EU-Abfallrahmenrichtlinie wird hierbei eine zentrale Rolle spielen, um praktikable und wirksame Systeme zu schaffen. Die Bemühungen von Bestseller und anderen Unternehmen sind entscheidend, da nur ein kleiner Teil der Textilien tatsächlich recycelt wird, während der Großteil auf Deponien landet und die Umwelt belastet. Die Modeindustrie ist ein bedeutender Verursacher von CO2-Emissionen, und Initiativen wie die von Bestseller sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft. Die Branche strebt an, bis 2030 ein Marktvolumen für Textilrecycling von zehn Milliarden Euro zu erreichen.

Quellen

  • FashionNetwork.com

  • Ten recycling lines at RE&UP just the start

  • Re&Up general manager: ‘The next two to three years will be the most exciting for the European textile industry’

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