Im Oktober 2025 wurde die Öffentlichkeit durch brisante Enthüllungen aufgeschreckt, die besagen, dass China mutmaßlich Zugang zu äußerst vertraulichen Regierungsdaten des Vereinigten Königreichs erlangt hatte. Diese schwerwiegenden Anschuldigungen stammen von Dominic Cummings, dem ehemaligen Berater des Ex-Premierministers Boris Johnson, und legen eine mögliche Schwachstelle im System zur Übermittlung kritischer Informationen offen. Die Brisanz der Situation liegt in der potenziellen Gefährdung der nationalen Sicherheit durch unbefugte externe Einsichtnahme.
Cummings enthüllte, dass er und Johnson bereits im Jahr 2020 über einen weitreichenden Vorfall informiert wurden. Dieser betraf die Kompromittierung von Unterlagen, die mit dem Kürzel „Strap“ versehen waren – eine Kennzeichnung, die für extrem geheime nachrichtendienstliche Dokumentation verwendet wird. Der ehemalige Berater betonte nachdrücklich, dass die grundlegende Infrastruktur für den Austausch sensibler Daten innerhalb des britischen Staatsapparates „seit vielen Jahren“ anfällig gewesen sei. Er erklärte sich bereit, den Parlamentsmitgliedern detailliertere Auskünfte zu erteilen, sollte eine formelle Untersuchung eingeleitet werden, um die Sachlage umfassend aufzuklären. Diese Offenbarungen führten unverzüglich zu einer verstärkten Überprüfung der Schutzmaßnahmen für Geheiminformationen in den Regierungsstellen und lösten eine Debatte über die digitale Resilienz des Staates aus.
Demgegenüber stehen jedoch die offiziellen Dementis. Sowohl das Kabinettsbüro als auch der frühere Leiter des National Cyber Security Centre wiesen die Behauptungen über eine Kompromittierung der Systeme, die 2020 für die Zirkulation von „Strap“-Materialien genutzt wurden, kategorisch zurück. Diese eklatante Meinungsverschiedenheit in den Aussagen manifestiert sich vor dem Hintergrund einer anhaltenden Debatte um einen Spionagefall mit Bezug zu China, der kürzlich eingestellt wurde und dadurch politische Kontroversen auslöste. Die Diskrepanz zwischen den Aussagen des Ex-Beraters und den offiziellen Stellen erschwert die transparente Aufarbeitung des Sachverhalts.
Vor diesem Hintergrund bleibt die Anwendung des National Security and Investment Act (NSIA) von 2021, der am 4. Januar 2022 in Kraft trat, von zentraler Bedeutung. Dieses Gesetz ermächtigt die Regierung, Geschäftsaktivitäten zu überprüfen und bei Bedarf einzugreifen, um die nationalen Interessen zu schützen. Es dient weiterhin als unverzichtbares Instrument zur Überprüfung ausländischer Investitionen. Bemerkenswert ist, dass im Berichtszeitraum 2023/2024 Erwerbungen, die chinesischen Investoren zuzuordnen waren, 41% aller Aufforderungen zur vertieften Sicherheitsprüfung ausmachten. Dies stellt den höchsten Anteil unter allen investierenden Ländern dar und unterstreicht die Notwendigkeit erhöhter Wachsamkeit.
Obwohl die Regierung bestrebt ist, eine konstruktive Zusammenarbeit mit China in zukunftsträchtigen Sektoren wie saubere Technologien und Finanzdienstleistungen zu pflegen, fungieren gesetzliche Rahmenwerke wie der NSIA als Wächter der nationalen Souveränität. Die aktuelle Lage erfordert von allen Beteiligten, die internen Verteidigungslinien bewusst zu stärken und zu sichern. Es muss die Einsicht herrschen, dass die innere Widerstandsfähigkeit des Staates maßgeblich von der ständigen Wachsamkeit gegenüber externen Informationsflüssen und potenziellen Bedrohungen abhängt.