Almaty, Kasachstan – Die kulturelle Landschaft Kasachstans und Zentralasiens erfährt durch die Eröffnung des Almaty Museum of Arts (ALMA) eine bedeutende Bereicherung. Als erstes privates Museum des Landes, das sich gänzlich der modernen und zeitgenössischen Kunst widmet, setzt ALMA einen Meilenstein für die Förderung und Auseinandersetzung mit dem künstlerischen Schaffen der Region. Die Architektur des Museums, bestehend aus zwei ineinandergreifenden L-förmigen Strukturen – eine in Kalkstein und die andere in Aluminium gehüllt – spiegelt die harmonische Verbindung zwischen der urbanen Dynamik Almatys und der majestätischen Kulisse des Tian-Schan-Gebirges wider. Dieser durchdachte Entwurf schafft eine einladende und moderne Atmosphäre für die umfangreiche Sammlung. Das Museum wurde am 12. September 2025 eröffnet und umfasst eine Fläche von 9.400 Quadratmetern.
Die Eröffnungsausstellungen präsentieren eine beeindruckende Bandbreite an Werken lokaler und internationaler Künstler. Ein besonderes Highlight ist die Retrospektive der in Almaty geborenen Künstlerin Almagul Menlibayeva, deren multimediale Arbeiten sich kritisch mit sozialen und ökologischen Fragestellungen in Zentralasien auseinandersetzen und dekoloniale Neubetrachtungen von Geschlecht, Umweltzerstörung sowie eurasischen nomadischen und indigenen Kosmologien beleuchten. Eine weitere zentrale Ausstellung widmet sich den Themen Gastfreundschaft und Migration in Zentralasien und fördert so den Dialog über gesellschaftliche Entwicklungen.
ALMA verfolgt die Mission, zeitgenössische Kunstprozesse zu unterstützen und zu erforschen, sich aktiv in die internationale Kunstszene einzubringen und als lebendige kulturelle Plattform zu fungieren, die über Ausstellungen hinaus auch Vorträge, Filmvorführungen und Bildungsprogramme anbietet. Die Sammlung des Museums, die über 700 Werke umfasst, zeugt von der reichen künstlerischen Vielfalt Kasachstans und Zentralasiens, ergänzt durch bedeutende internationale Werke von Künstlern wie Fernand Léger, Richard Serra und Bill Viola. Die Gründung des Museums durch den Sammler und Philanthropen Nurlan Smagulov unterstreicht die transformative Kraft der Kunst und die Vision, eine Brücke zwischen der lebendigen Kunstszene Zentralasiens und der globalen Kulturszene zu schlagen.
Mit einer Investition von rund 100 Millionen US-Dollar, wovon 30 Millionen für den Bau und 70 Millionen für den Aufbau der Sammlung aufgewendet wurden, positioniert sich Almaty als ein aufstrebendes Zentrum für Kunst und Kultur. Die architektonische Gestaltung, die von der britischen Firma Chapman Taylor in Zusammenarbeit mit Buro Happold und Lord Cultural Resources realisiert wurde, erfüllt höchste internationale Standards und integriert sich nahtlos in die Umgebung. Das Almaty Museum of Arts ist somit mehr als nur eine Sammlung von Artefakten; es ist ein Katalysator für kulturelles Verständnis, ein Raum für Inspiration und ein Zeugnis für die wachsende Bedeutung Zentralasiens auf der globalen Kunstbühne.