Am 19. August 2025 begann die historische Kiruna-Kirche in Schweden ihre sorgfältig geplante Verlegung. Dieses bedeutende Ereignis ist Teil einer umfassenden städtischen Umgestaltung, die durch die Erweiterung des Eisenerzbergwerks von LKAB, Europas größtem, notwendig wurde.
Die 672 Tonnen schwere und zwischen 1909 und 1912 erbaute Kirche wird über eine Distanz von rund fünf Kilometern transportiert. Diese Umsiedlung ist ein zentraler Bestandteil eines seit zwei Jahrzehnten laufenden Stadtentwicklungsprojekts, das aufgrund von Bodeninstabilitäten infolge intensiver Bergbauaktivitäten erforderlich ist. Die Kirche ist das bisher größte Bauwerk, das in diesem Rahmen verlegt wird; ihr folgen 23 weitere Kulturbauten.
Die Reise der Kirche begann mit einem Konvoi von 220 Rädern, der sich mit einer langsamen Geschwindigkeit von etwa einem halben Kilometer pro Stunde fortbewegte. Die aufwendige Operation, die voraussichtlich zwei Tage dauern wird, sieht die Ankunft der Kirche zwischen dem Friedhof und dem neuen Stadtzentrum vor. Tausende von Einwohnern und Besuchern versammelten sich, um dieses bedeutende Ereignis zu verfolgen, das auch weltweit per Livestream übertragen wird.
Die Kiruna-Kirche, die 1912 eingeweiht wurde, wurde 2001 von den Schweden zum schönsten Gebäude des Landes vor 1950 gewählt. Ihre architektonische Gestaltung, inspiriert von samischen Kulturen und norwegischen Stabkirchen, spiegelt die tiefe Verbindung der Region zu ihrer Geschichte und ihren Traditionen wider. Die Verlagerung, die von LKAB finanziert wird und voraussichtlich 500 Millionen Kronen (etwa 52 Millionen US-Dollar) kostet, unterstreicht das Engagement, kulturelle Werte inmitten des industriellen Wandels zu bewahren.
Die Kirche soll Ende 2026 an ihrem neuen Standort wiedereröffnet werden und ihre Funktion als Gemeindezentrum fortsetzen. Diese bemerkenswerte Verlagerung verdeutlicht die komplexen Herausforderungen der städtischen Sanierung in Bergbaugebieten und die Notwendigkeit, industriellen Fortschritt mit dem Erhalt des kulturellen Erbes in Einklang zu bringen.