Neue Studie zeigt Gefahren von Pestiziden für wilde Bienen

Eine aktuelle Studie der Universität Ottawa hat alarmierende Ergebnisse über die Auswirkungen von Pestiziden auf wilde Bienenpopulationen enthüllt. Während Bewertungen traditionell auf Honigbienen fokussiert waren, betont die Forschung, dass ein erheblicher Teil der weltweiten Bienenarten weitgehend ungeschützt bleibt.

Dr. Sabrina Rondeau, Biologin an der Universität und Hauptautorin der Studie, erklärte: "Unsere Ergebnisse zeigen, dass 70 % der wildlebenden Bienenarten, die für die Bestäubung von Pflanzen entscheidend sind, aufgrund von Pestizidrückständen im Boden erheblichen Risiken ausgesetzt sind. Die aktuellen Vorschriften berücksichtigen diese Bedrohung nicht." Diese Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift Science, beleuchtet die Vernachlässigung bei der Bewertung von Pestizidrisiken.

Weltweit sind fast 20.000 bekannte Bienenarten verzeichnet, viele von ihnen produzieren keinen Honig und leben einsam. Das Fehlen von Berücksichtigung dieser Arten in Pestizid-Risikoanalysen wirft Bedenken hinsichtlich ihres Überlebens auf. Die Studie weist insbesondere auf die mögliche Anziehung von Hummeln zu pestizidkontaminierten Böden hin, in denen sie im Winter überwintern und somit über längere Zeit toxischen Substanzen ausgesetzt sind.

Darüber hinaus zeigt die Forschung, dass die Auswirkungen von Pestiziden auf wilde Bienen über einzelne Insekten hinausgehen und ganze Populationen betreffen. Das Insektizid Cyantraniliprol, das in mehreren Ländern, einschließlich Frankreich, zugelassen ist, hat gezeigt, dass es die Lebensdauer und Fruchtbarkeit von Wildbienen, insbesondere von Hummeln, verringert.

Zusätzlich sind Kürbisbienen, die hauptsächlich von Kürbispollen leben, erheblich von Insektiziden und Fungiziden betroffen. Die Studie erklärt, dass diese Chemikalien das Verhalten der Kürbisbienen stören und ihren Fortpflanzungserfolg verringern, was langfristig zu ihrem Aussterben führen könnte.

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