In der Nähe von Podgorica, auf dem Gebiet der antiken römischen Stadt Doclea, haben Archäologen eine bedeutende Entdeckung gemacht – sie fanden die Grabstätte einer Frau aus dem 4. Jahrhundert mit einem einzigartigen Grabinventar. Systematische Ausgrabungen wurden in den letzten Jahren im westlichen Teil der Nekropole, im Gebiet von Koshturnica, durchgeführt, bei denen Hunderte von Artefakten entdeckt wurden. Doch es war dieses Grab, das die besondere Aufmerksamkeit der Wissenschaftler auf sich zog. Der Hauptfund war ein seltenes Glasgefäß – eine römische Diatreta, verziert mit filigranen Ornamenten und einer Szene eines Gladiatorenkampfes zwischen einem Venator und wilden Tieren. Solche Objekte gelten als Höhepunkt der antiken Glasherstellung und sind äußerst selten. Wie der Leiter der Ausgrabungen, Milos Zivanovic, feststellte, bedarf das Gefäß der Restaurierung, da es nicht vollständig erhalten ist. Neben der Diatreta entdeckten Archäologen auch acht weitere Glasgefäße, goldene Ohrringe mit grünen Perlen, eine Halskette aus Gold und Gagat, Kosmetikartikel, Spielsteine und andere Objekte. Obwohl die Knochen der Frau schlecht erhalten waren, zeigte die Analyse, dass sie ungewöhnlich groß war – selten für Doclea zu dieser Zeit. Doclea, gegründet im 1. Jahrhundert n. Chr., spielte eine Schlüsselrolle als Verwaltungs-, Kultur- und Wirtschaftszentrum der römischen Provinz Dalmatien bis zu seinem Niedergang im 7. Jahrhundert. Archäologische Funde in diesem Gebiet helfen, die Struktur der römischen Gesellschaft und ihre Bestattungstraditionen tiefer zu verstehen. Diese Entdeckung stellt einen bedeutenden Beitrag zum Studium der römischen Epoche auf dem Balkan dar und zeugt von dem hohen Lebensstandard und der Fähigkeit der lokalen Elite. Die Funde aus dem Grab bestätigen nicht nur die reiche Geschichte der Region, sondern erweitern auch das Wissen über Handwerk, Kunst und das tägliche Leben im späten Römischen Reich.
Römische Grabstätte in Montenegro entdeckt
Bearbeitet von: Ирина iryna_blgka blgka
Quellen
enikos.gr
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