In Manduria entdeckte 2.400 Jahre alte Kammergrabstätte zeigt Bestattungsriten der Messapier

Bearbeitet von: Ирина iryna_blgka blgka

Eine bedeutende archäologische Entdeckung in Manduria, Apulien, wirft ein neues Licht auf die Bestattungspraktiken und den sozialen Status der Messapier, einer antiken Bevölkerungsgruppe Süditaliens.

Bei Bauarbeiten für neue Abwassersysteme in der Via Scarciglia wurde eine Kammergrabstätte aus der hellenistischen Periode freigelegt, die auf das 4. Jahrhundert v. Chr. datiert wird. Die Ausgrabung, die unter der wissenschaftlichen Leitung der Soprintendenza Archeologia Belle Arti e Paesaggio für die Provinzen Brindisi, Lecce und Taranto stattfand, enthüllte eine Struktur, die sowohl die architektonische Raffinesse als auch die kulturellen Verbindungen dieser längst vergangenen Zivilisation widerspiegelt.

Die Grabstätte besteht aus zwei miteinander verbundenen Räumen. Der vordere Bereich, der als Zugang oder Vorhalle diente, ist mit tiefrotem Putz verziert, der von einem weißen Reliefband akzentuiert wird. Im Inneren dieses Raumes wurden zahlreiche Keramikfragmente gefunden, darunter Vasen, Öllampen und Salbgefäße, die alle auf das 4. Jahrhundert v. Chr. datiert werden. Das Herzstück der Entdeckung ist die eigentliche Grabkammer, deren Eingang mit einem profilierten Gebälk verziert ist – ein Indiz für den hohen sozialen Rang des Bestatteten. Im Inneren wurden Spuren von bemaltem Putz entdeckt. Zusätzlich wurde eine römische Münze gefunden, die darauf hindeutet, dass der Ort auch in späteren Zeiten, während der römischen Herrschaft, noch genutzt oder aufgesucht wurde.

Die archäologischen Arbeiten wurden von der Firma Impact Soc. Coop. unter wissenschaftlicher Leitung des italienischen Ministeriums für Kulturerbe durchgeführt. Nach Abschluss der Ausgrabungen werden photogrammetrische Vermessungen durchgeführt, um ein detailliertes 3D-Modell der Grabkammer zu erstellen. Die Zusammenarbeit zwischen der Direktion der Wasserwerke Apulien (AQP) und den Archäologen zeigt, dass moderne Infrastrukturprojekte und der Schutz des kulturellen Erbes Hand in Hand gehen können.

Die Messapier, die vor der griechischen Kolonisation in der Region lebten, entwickelten eine eigene Kultur, die sich später mit hellenistischen Einflüssen vermischte. Ihre Sprache, die ursprünglich illyrischen Ursprungs war, wurde im Laufe der Zeit von der griechischen Sprache beeinflusst. Die archäologischen Funde in Apulien, wie diese Grabkammer, tragen dazu bei, das Bild dieser faszinierenden Zivilisation zu vervollständigen, die eine wichtige Rolle in der Geschichte Süditaliens spielte.

Quellen

  • enikos.gr

  • The Toc

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