Einzigartiges römisches Grabmal mit zweisprachiger Inschrift in Strikçan, Dibra, Albanien entdeckt

Bearbeitet von: Ирина iryna_blgka blgka

Im Februar 2025 wurde in Strikçan, nahe Bulqiza in der historischen Region Dibra in Albanien, ein bedeutendes römisches Grabmal aus der Kaiserzeit freigelegt. Die Entdeckung, die auf die Zeit zwischen dem 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. datiert wird, misst 9 mal 6 Meter und ist die erste monumentale Grabstätte dieser Art in der Region. Ihre architektonische Komplexität und die seltene zweisprachige Inschrift machen sie zu einem herausragenden Zeugnis der damaligen Zivilisation.

Das Besondere an diesem Fund ist eine zweisprachige Inschrift, die sowohl den Verstorbenen, Gellianos, als auch den römischen Gott Jupiter ehrt. Solche zweisprachigen Zeugnisse spiegelten die sprachliche Vielfalt und die pragmatische Verwaltung des Römischen Reiches wider, wobei Latein und Griechisch als vorherrschende Sprachen fungierten. Die Inschrift in Dibra bietet unschätzbare Einblicke in die kulturellen und religiösen Praktiken der damaligen Zeit und deutet darauf hin, dass die Region ein wichtiges kulturelles und religiöses Zentrum war.

Die Struktur des Grabmals, bestehend aus einer Grabkammer, einer Vorkammer und einer monumentalen Treppe, lässt darauf schließen, dass es sich eher um ein kleines Mausoleum als um ein einfaches Grab handelte. Reste einer darüber liegenden Mauer stützen diese Interpretation. Die architektonische Gestaltung, einschließlich der Verwendung von großen, aus entfernten Steinbrüchen stammenden und sorgfältig bearbeiteten Steinblöcken, der kunstvoll verzierten Treppen und des dekorativen Stucks, zeugt von fortgeschrittenen architektonischen Fähigkeiten und deutet auf einen hohen sozialen Status der dort bestatteten Person hin.

Obwohl das Grabmal in der Antike geplündert wurde, konnten Archäologen wertvolle Artefakte bergen. Dazu gehören Glasgefäße, Knochenkämme, Messer und mit Goldfäden durchwirkte Textilien, die zur Umhüllung der Verstorbenen dienten und Aufschluss über die römischen Bestattungsbräuche geben.

Die Entdeckung wurde von Blendi Gonxhja, dem Minister für Wirtschaft, Kultur und Innovation, bekannt gegeben, der die Bedeutung des Fundes für die albanische Archäologie und das kulturelle Erbe hervorhob. Die Ausgrabung ist Teil des Projekts „Archäologische Forschung im Bulqiza-Tal“, geleitet vom Albanischen Archäologischen Institut, unter Beteiligung lokaler Experten wie Akademiemitglied Adem Bonguri und Archäologe Erikson Nikolli. Diese Entdeckung bereichert die archäologische Landkarte Albaniens und unterstreicht die historische Bedeutung der Region als Teil der römischen Provinz Moesia, einem Knotenpunkt für Handel und kulturellen Austausch.

Dieser monumentale Fund ist nicht nur für die archäologische Gemeinschaft von großer Bedeutung, sondern auch für das Verständnis der römischen Lebensweise und der religiösen Vorstellungen in dieser abgelegenen, aber strategisch wichtigen Region des Balkans. Er zeugt von der Beständigkeit menschlichen Schaffens und den tiefen Einblicken, die uns alte Strukturen über Gesellschaftsordnung und das Streben nach Vermächtnis gewähren können.

Quellen

  • Magyar Nemzet

  • Albanian News

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