Archäologen entdecken 8.800 Jahre alnes neolithisches Dorf auf Imbros (Gökçeada), Türkei

Bearbeitet von: Ирина iryna_blgka blgka

Archäologen haben auf der Insel Imbros (heute Gökçeada) in der Türkei bedeutende Entdeckungen gemacht, die unser Verständnis der frühen Agrargemeinschaften in der Ägäis neu gestalten. Am Libounia-Tumulus wurden die ersten architektonischen Funde von frühen landwirtschaftlichen Gemeinschaften im Ägäisraum freigelegt, die auf ein Alter von rund 8.800 Jahren datiert werden. Diese Entdeckung etabliert Libounia als eine archäologische Schlüsselstätte, die in ihrer Bedeutung für die frühe Landwirtschaft mit Knossos auf Kreta vergleichbar ist.

Die Ausgrabungsleitung, unter der Leitung von Professor Dr. Burçin Erdoğu, hat eine bisher unbekannte architektonische Bauweise im Ägäisraum aufgedeckt. Die Funde umfassen kreisförmige Strukturen mit abgesenkten Böden, verziert mit einer Technik namens 'Flechtwerk und Pfosten'. Diese Bauweise ist in der Ägäis einzigartig und liefert faszinierende Einblicke in die Wohnverhältnisse der ersten sesshaften Gemeinschaften. Während der jüngsten Grabungskampagne wurden fünf Wohnhäuser freigelegt, die auf etwa 6.800 v. Chr. zurückdatiert werden.

Diese frühen Häuser stellen die älteste dokumentierte landwirtschaftliche Architektur in der Ägäis dar und füllen eine wichtige Lücke in unserem Wissen darüber, wie die ersten Bewohner ihre Siedlungen organisierten und ihre Häuser bauten. Die Funde auf Imbros liefern nun die ersten greifbaren Beweise für neolithische Bauern und verwandeln theoretische Annahmen in greifbare Realitäten. Während die Region bereits Aufzeichnungen über landwirtschaftliche Praktiken wie den Anbau von Feldfrüchten und die Viehzucht aufweist, stellen die architektonischen Funde den klarsten Beweis für dauerhafte Siedlungen und gemeinschaftliche Organisation dar.

Die Entdeckung von Knochenresten und Keramik aus Anatolien und dem Balkan bestätigt, dass diese frühen Bewohner bereits vor fast neuntausend Jahren Handelsnetzwerke mit entfernten Regionen unterhielten. Libounia war somit ein Zentrum der Innovation und des Austauschs in der Ägäis während des Neolithikums. Lange Zeit galt Knossos als die einzige bekannte landwirtschaftliche Siedlung in der Ägäis. Die neuen Entdeckungen auf Imbros identifizieren nun eine zweite, ebenso frühe Stätte, die zur ersten Welle neolithischer Agrargemeinschaften in der Geschichte gehört.

Libounia ist somit eine bedeutende neolithische Siedlung der Ägäis, die Anatolien mit der Ägäis verbindet und unser Verständnis der landwirtschaftlichen Entwicklung neu bewertet. Die Entdeckung am Libounia-Tumulus liefert die ersten architektonischen Funde der Landwirtschaft in der Ägäis. Die runden, lehmbasierten Häuser mit abgesenkten Böden enthüllen, wie die ersten Bewohner lebten, arbeiteten und mit benachbarten Regionen interagierten. Zusammen mit Knossos schreibt Libounia das erste Kapitel der Ägäis-Geschichte neu und verankert Imbros fest in der Geschichte der Entwicklung der ersten Agrargemeinschaften der Menschheit in der Ägäis.

Quellen

  • enikos.gr

  • Athinorama.gr

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